Der Schocker des Tages: Abgeltungssteuer auf Wertgewinne bei Aktien und Aktienfonds ab 2008 (Artikel unter Nachrichten). Ganz neu ist dieses Thema ja nicht, aber langsam scheint es Ernst zu werden.
Was für ein wahnsinniger bürokratischer Aufwand, beispielsweise bei Fondssparplänen, über möglicherweise 30-40 Jahre Ansparzeit und 20-30 Jahren Auszahlungsplan immer noch genau den Ankaufpreis zu ermitteln (möglicherweise einen gemittelten Ankaufpreis?) und mit dem Rücknahmepreis zu vergleichen. Und was passiert bei zwischenzeitlichen Depotüberträgen?
Wie werden Verluste gegengerechnet? Hier muß doch sicher wieder mühsam mit Einzelauflistung aller Belege eine Einkommensteuererklärung erfolgen – wo bleibt da die angestrebte Vereinfachung? Das bedeutet für den Privatmann: sämtliche Belege über Geldanlagen lebenslang aufbewahren.
Die Besteuerung erfolgt ohne Berücksichtigung der Inflation auch bei sehr langen Ansparzeiträumen, obwohl diese dann erheblich zubuche schlagen kann. Die Besteuerung kann somit auch (bei einem Fonds mit schlechter Wertentwicklung) aus der Substanz erfolgen.
Was ist beim nächsten weltweiten Aktiencrash? Zahlt dann das Finanzamt satte Steuerrückzahlungen (bei Rückgabe von Fondsanteilen bzw. Verkauf von Aktien mit starkem Wertverlust)?
Die Abgeltungssteuer auf Zinsen und Dividenden ist sicherlich eine sinnvolle steuerliche Vereinfachung. Aber auf Kursgewinne? Das ist doch völlig verrückt – und soweit ich weiß, gibt es das (fast) nirgendwo sonst.
Sorry, ich weiß, es ist etwas off topic für dieses Forum, aber ich frage mich angesichts dieser Pläne unserer Regierung, wie überhaupt noch eine rentable private Altersvorsorge (die absolut dringend notwendig ist für jeden Arbeitnehmer) möglich sein soll, wenn auch diese allerletzte Möglichkeit noch kaputtgemacht wird.