Hallo,
ich befinde mich z.Z in einer ambulanten psychosomatischen Rehaeinrichtung.
Bin seit mittlerweile 13 Monaten AU und habe davon ca. 6 Monate Vollstationär bzw. in einer Tagesklinik verbracht.
Den Rehaantrag habe ich nach Aufforderung der KK gestellt. Zuvor war bereits durch meine behandelnden Therapeuten und mich ein Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben/umschulung angedacht.
Diesen habe ich dann zeitgleich mit dem Rehaantrag gestellt, in Verbindung mit einem Gutachten meines Psychotherapeuten, welcher die Teilhabe befürwortet.
Bewilligt wurde vorerst nur die ambulante Reha. Vor Rehabeginn hatte ich mit massiven Ängsten bzgl. des Rehabeginns zu kämpfen, da diese Einrichtung über meine Zukunft entscheiden wird.
Auf anraten meines Doc´s habe ich direkt am ersten Tag meine Ängste diesbezüglich auf den Tisch gelegt, auch um mein evtl. komisches Verhalten zu erklären. Mir wurde Mut gemacht und wir (Bezugstherapeutin und ich) verblieben so, das ich mich erstmal der therapie öffne und mich nicht auf den Abschlußbericht fixiere. Es klappte einigermassen und ich freute mich auf die Therapiemöglichkeiten.
4 Tage später wurde mir dann von meiner Bezugstherapeutin gesagt, das es mit meiner teilhabe nichts wird und ich mich darauf vorbereiten sollte.
Ich war fix und fertig. Nicht nur wegen der Entscheidung sondern vielmehr wegen der Art wie dies entschieden wurde. Ich war seit 4 Tagen dort, es gab 2 Einzelgespräche und sonst nur diverse Einführungsgruppen. Welche Grundlage konnte diese frühe Entscheidung rechtfertigen?
Ich habe darauf hin meine Gedanken diesbezüglich inkl. einer kurzen Erklärung, warum ich diesen Weg für nötig halte, aufgeschrieben und am nächsten Tag meiner Bezugstherapeutin in die Hände gegeben. Der Text war emotional, offen und ehrlich. Er war aber an keiner Stelle beleidigend, angreifend o.Ä.
Nach 2 Tagen hatte ich dann 30min. Einzelgespräch beim Chefarzt. Laut ihm, bin ich mit diesem Brief unberechenbar geworden und habe nur für Unruhe gesorgt. Er werde mich devinitiv komplett arbeitsfähig entlassen und von einer Umschulung abraten.
Wenn ich mit Ehrlichkeit und absoluter Offenheit in einer Psychotherapie so anecke, was soll ich dann noch machen? Meine Ängste und Probleme runterschlucken und mir überlegen, was mein Gegenüber wohl heute gerne hören möchte??
Das war am letzten Donnerstag. Ich habe mich mittlerweile von einer Umschulung gedanklich verabschiedet und denke mittlerweile das es auch ohne weitergehen wird, wenn auch schwerer.
Ich kann mich dank dieser "Behandlung" nun aber nicht mehr öffnen. Mir fehlt jegliches Vertrauen in die dort angebotene Therapie bzw. Therapeuten/Chefarzt.
Ich müsste noch ca. 2 Wochen dorthin, habe aber nur noch Bauchschmerzen und komme mit meinen Gedanken nicht mehr zur Ruhe. Diese 2 Wochen wären nicht nur unangenehm für mich, sondern auch unsinnig und teuer.
Was soll ich aus einer psychosomatischen Klinik noch mitnehmen wenn mir jegliches Vertrauen fehlt?
Besteht die Möglichkeit diese Reha auf meinen Wunsch hin zu beenden und wenn ja, welche Auswirkungen hätte dieser Abbruch?
Ich hoffe, das dies nicht zuviel Text war, bin aber der Meinung das man auch immer die Gründe wissen muss. Fehlende Informationen reiche ich gerne nach ;)
MFG und Danke
Schlafloser