Zu Recht wurde von Herrn Rische darauf hingewiesen, daß schon jeder zweite Zugang zur Grundsicherung von Erwerbsgeminderten kommt
Ich halte es für einen Skandal daß Menschen die Schwerkrank sind keine ausreichende Rente mehr bekommen. Es müßte zurecht die Erwerbsminderungsrenten aufgestockt werden. Vielleicht können mir mal die profis erzählen wie nun weiter verfahren werden soll, um Invalidenarmut zu kompensieren ist.
Gruß Gerhard
mit privater Vorsorge?
Deutschland ist doch bekannt dafür, es sich mit Lebensversicherungen und privaten Rentenversicherungen und Rechtsschutzversicherungen etc. ppp überversichert.
Sind Sie etwa nicht privat rentenversichert?
Ihre Bedenken bezüglich Altersarmut kann ich wirklich nicht verstehen.
Nix
"Ich halte es für einen Skandal daß Menschen die Schwerkrank sind keine ausreichende Rente mehr bekommen."
Die Anzahl der Erwerbsminderungsrentner ist im letzten Jahrzehnt drastisch angestiegen (s. auch entsprechende Nachricht von heute unter "Nachrichten > Rente). Es ist - natürlich bis auf den Abschlag von 10,8 %, dafür aber die bis zum 60. Lebensjahr bewertete Zurechnungszeit - eine Erwerbsminderungsrente HEUTE nicht niedriger als eine bis 2000 gezahlte Erwerbsunfähigkeitsrente.
Die EM-Rentner werden außerdem nicht nur nach meiner Erfahrung immer jünger. Dass die Renten dann nicht sehr hoch ausfallen, ist ja wohl logisch. Außerdem erhalten die Rentner, die in ihrem Berufsleben gut verdient und entsprechend hohe Beiträge gezahlt haben, auch eine Rente, die ÜBER dem Grundsicherungsniveau liegt. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.
Gewisse Mindestanhebungen gibt es im Übrigen bereits, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind (z.B. Mindestentgeltpunkte bei geringem -Arbeitsentgelt - § 262 SGB VI), aber nicht nur für EM-Renten, sondern auch für Alters- und Hinterbliebenenrenten.
Mit welchem "Recht" sollten denn EM-Renten aufgestockt werden? Die Rentenhöhe ist immer das Endprodukt der Beitragszahlungen. Und damit haben es z.B. gerade Selbständige während ihres Arbeitslebens oftmals nicht so genau genommen. Aber wenn sie "schlau" waren, haben sie außerhalb der gesetzl. RV entsprechende Vorsorge getroffen. WENN!
Deshalb ist der einzige Tipp, den ich geben kann, der, für eine private Altersvorsorge Vorkehrungen zu treffen, wenn schon die Rente später nicht üppig ausfällt.
Aus diesem Grund erhalten Versicherte auch jedes Jahr eine Renteninformation oder Rentenauskunft, damit sie in etwa wissen, was sie mal zu erwarten haben.
Hallo Gerhard,
als Experte werde ich mich ganz sicher nicht an politischen Diskussionen beteiligen, nur ein Hinweis:
Eine Rente wegen voller Erwerbsminderung wird nach den gleichen Grundsätzen berechnet wie eine Altersrente.
Jetzt müßte also politisch durchgesetzt werden, dass jemand der wegen Krankheit in Rente geht, eine höhere Rente bekommt, als jemand der 45 Jahre arbeitet und Beiträge zahlt. Sie mögen selber beurteilen, für wie wahrscheinlich Sie diese Lösung des Problems halten.
Selbst beziehe ich eine ausreichende EU- Rente.
Ich sehe aber in meinen Umfeld immer mehr kranke Menschen die durch das Raster fallen, weil die Erwerbsminderungsrenten so gering sind. Meiner Meinung müßte es eine zusätliche Pflichtversicherung geben die ohne Gesundheitsprüfung Versicherte aufnimmt und dann auch bei Invalität zahlt. Die privaten BU Versicherer nehmen nicht jeden auf und sind meist unbezahlbar.
Gruß Gerhard
ich schlage allen vor, die nächstjährigen Wahlen zu nutzten und Ihre mehr oder weniger guten Vorschläge zu diesem Thema den Politikern vorzutragen, die landauf, landab um Wählerstimmen kämpfen.
Hier im Forum werden wir die "Welt sicher nicht gerechter" machen.
Mein lieber Gerhard!
Rosanna hat es Ihnen schon gesagt:
Private Altersvorsorge
Ist der Geheimtipp, den Sie sich zu Herzen nehmen sollten.
Wer sich auf das staatliche Auffangsystem verlässt, fällt hier durch einige Raster und dann heisst es: Altersarmut.
Der bewusste Umgang mit Ersparnissen, die bewusste Auseindandersetzung mit dem freien Kapitalmarkt wie Aktien und Aktienfonds kann hier nicht allein als Allheilmittel geprädigt werden, ist aber ein Instrumentarium, welches neben Lebensversicherungen und anderen niedrigrentierenden Produkten zu selten als Vermögensbeimischung gewählt wird.
Aus diesem Grunde wird jeder Einzelne immer abhängiger von staatlichen Absicherungsssystemen.
Und genau das muss anders werden.
Nix
Haben Sie die betreffenden Leute in Ihrem Umfeld auch mal gefragt, weshalb ihre Rente so niedrig ist? Vielleicht haben diese Leute zwar viel gearbeitet, aber wenig verdient? Meiner Meinung nach sollte man da mal anfangen, etwas zu verändern. Die Löhne sind nur minimal, die Lebenshaltungskosten dagegen ziemlich stark gestiegen.
Sie fordern eine zusätzliche Pflichtversicherung? Sie haben keine Ahnung, wieviel Versicherte es gibt, die sich lieber heute als morgen aus der gesetzlichen Pflichtversicherung "verabschieden" würden, wenn es eben nicht die PFLICHT-Versicherung gäbe! Die im Rentenalter - ob EM- oder Altersrente - nichts oder nur ein Taschengeld erhalten würden. Dann wäre das Geschrei aber wieder groß.
Alleine schon das Wort "Pfichtversicherung" wäre für viele ein rotes Tuch.
OPA an Happy: Sie sprechen mir aus dem Herzen!
@OPA
ist doch wahr....
stellen Sie sich mal vor, es gäbe diese "Mindesterwerbsminderungsrente"
was glauben Sie wieviel "Kranke" plötzlich dazu kämen? Da wird doch jeder normal tickende Mensch sofort "hellhörig".
"Was, ich hab erst fünf Jahre eingezahlt und könnte aus gesundheitlich Gründen eine Rente erhalten als hätte ich 30 Jahre eingezahlt?" "Wow, da stell ich doch gleich mal einen Antrag und wenn der abgelehnt wird, dann klage ich eben solange bis ich gewinne!"
Das würde m.M. zu einem totalen Chaos führen und es würde nur so von "Widerspruchsverfahren und Sozialgerichtsklagen" hageln. OK, ich wäre bis an mein Lebensende nicht der Gefahr der Arbeitlosigkeit ausgesetzt, Vorteil für mich!
(so hab ich das ja noch gar nicht gesehen ;-)))
Grüßle
Happy