Es gibt ein paar Dinge, die grundsätzlich nicht möglich sind - dazu gehören die Quadratur des Kreises, der Bau eines Perpetuum mobile, und ausreichend hohe Renten unter den genannten Umständen.
Dabei ist wichtig, wie "ausreichende Rente" definiert wird:
- Soll eine Rente den Lebensstandard des Arbeitnehmers sichern? Oder nur die Sozialhilfe ersetzen bzw. ergänzen?
- Soll eine Rente gezahlt werden, sobald ein Arbeitnehmer aufgrund seines Alters nicht mehr in der Lage ist, durch Arbeit seinen Lebensunterhalt zu erwirtschaften? Oder erst ab einer willkürlich gewählten Altersgrenze (65, 67, 70, 75)?
Wenn man sich jeweils für die erste Alternative entscheidet, dann ist eine Finanzierung ausreichender Renten nur noch im Kapitaldeckungsverfahren möglich, denn hier spielt eine Zunahme der Zahl der Rentner keine Rolle.
Das Umlageverfahren müsste dann sofort aufgegeben werden, und alle, die schon viel eingezahlt haben oder schon alt sind, haben dasselbe Problem, wie die Rentner nach dem 2. Weltkrieg bis 1957: Die eingezahlten Beiträge sind verloren, es gibt nur noch Almosen vom Staat oder gar nichts.
Will man das nicht, können ausreichende Renten nicht gewährleistet werden.
Man kann nur den Mangel gerechter verteilen; z.B. indem man Beamte, Versorgungswerke und private Versicherungen auch an den Lasten beteiligt. Das ist bei der Wiedervereinigung z.B. nicht geschehen, hier hat die gesetzliche Rentenversicherung alles alleine bezahlen müssen und inzwischen viele hundert Milliarden in den Osten geschoben. Die Allianz hat daran nur verdient, und die Beamten im Osten werden zum Teil sogar aus Mitteln des Solidarpakts bezahlt (anstatt dieses Geld bestimmungsgemäß zu investieren).
Und ein Nachhaltigkeitsfaktor für Beamte ist derzeit auch nicht in Sicht.
Höhere Steuern sind übrigens auch kein Ausweg: Denn die belasten Arbeiter und Angestellte genauso wie höhere Sozialabgaben, und werden auch (weit überwiegend) als Einkommens- und Verbrauchssteuern von dieser Gruppe aufgebracht.
Fazit: Ausreichende Renten sind nicht bezahlbar, aber man könnte den Mangel durchaus gerechter verteilen.