Berufsunfähigkeit aufgrund von Depressionen?

von
Drescher

Hallo zusammen,
ich wende mich hierher, weil ich gerne ein paar Informationen hätte. Mein Ehemann leidet seit geraumer Zeit an starken Depressionen. Er kann seine Arbeit (öffentlicher Dienst) kaum noch ausführen. Er wird dauernd krankgeschrieben (Krankheitsbild Migräne oder Depressionen). Nun möchte ich für ihn eine Psychotherapie einleiten, sodass ihm schnellstmöglich geholfen werden kann, Ab wann kann man einen Antrag auf Berufsunfähigkeit (gibt es sowas überhaupt noch) stellen? Leider kenne ich mich viel zu wenig aus und man hat nie so recht den Überblick über seine Möglichkeiten.
Am Besten wäre es für meinen Mann, wenn er nur noch 2,5 Tage die Woche arbeiten müsste und dann halt den Rest von der Rente erhalten würde... Das würde seiner Psycho deutlich mehr helfen, Ich bin ziemlich verzweifelt, da ich meinem Mann einfach nicht helfen kann. Kann mir bitte einer sagen, was für Schritte ich für ihn unternehmen kann? Ich muss das nun in die Hand nehmen... sonst nimmt das alles kein gutes Ende.
Vielen Dank!

von
Drescher

hab gerade selber erfahren, dass es keine BU-Rente mehr gibt... somit würde für meinen Mann wahrscheinlich die teilweise/volle Erwerbsminderungsrente zutreffen, oder?`Was für Schritte muss ich einleiten? Und wie stehen die Chancen für ihn. Er ist erst 29 Jahre alt und ein seelisches Wrack.....

von
Hitzeopfer

Hallo,

unabhängig von den Begriffen: am besten wenden Sie sich bzw. Ihr Mann an eine Auskunft- und Beratungsstelle der DRV in Ihrer Nähe. Entsprechende med.Unterlagen mitnehmen und einen Rentenantrag stellen. Nur so kann die DRV das Verfahren in Gang setzen, ggfs. wird eine Rehamassnahme vorgeschaltet usw. . Sollte Ihr Mann hierzu nicht in der Lage, einfach eine Vollmacht von Ihm geben lassen und den Antrag für ihn stellen.

von
Drescher

Hallo, vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Dann hab ich aber gleich noch eine Frage... Mein Mann war/ist in Behandlung bei einem Neurologen - dieser hat ihm empfohlen eine stationäre Reha zu machen.. der Antrag wurde jedoch typischerweise abgelehnt. Ich hab meinen Mann daraufhin gefragt, ob er Widerspruch einlegen möchte und da hat er mir gesagt, dass er Angst vor einer solchen Reha hat, da er dann 8 Wochen von zuhause weg sein wird und alleine sein wird. Kann es sein, dass der Antrag zu EM-Rente aufgrunddessen dann abgelehnt wird, weil er nicht die Reha in Anspruch nimmt...?
Es ist echt schwierig sich über alles zu informieren und alles selbst in die Hand zu nehmen. Mein Mann ist so antriebslos und traurig... ich hoffe, dass ich das alles für ihn hinbekomme...

von
Hitzeopfer

eigentlich merkwürdig, dass ohne weiteren Kommentar die Reha bereits abgelehnt wurde: kann es sogar ggfs. sein, dass bereits aus dem Rehaverfahren heraus ein Rentenverfahren eingeleitet wurde? Hierzu am besten den RV-Träger mal anrufen. Typischerweise abgelehnt.... kann ich so nicht stehen lassen, eine ausführliche Begründung sollte eigentlich angeführt worden sein. Ggfs. kann der Rentenanspruch in Folge fehlender Mitwirkung (kein Antritt einer Rehamassnahme) verwehrt werden. Aber alle diese Fragen sollten dann vor Ort in einem persönlichen Gespräch geklärt werden...
Alles Gute

von
Drescher

Vielen Dank! Ich werde mich mal mit dem RV-Träger in Verbindung setzen...
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!
lg

Experten-Antwort

Ihre Fragen wurden von „Hitzeopfer“ bereits beantwortet. Wir schließen uns diesen Ausführungen an.

von
Klemens

Wichtig zu wissen wäre , warum die RV die med. Reha bei ihrem Mann abgelhent hat.

Weil er zu gesund für eine Reha ist und damit aus Sicht der RV keine benötigt oder weil eine med. Reha seine Erwerbsfähigkeit nicht mehr verbessern könnte ?
Der Ablehnungsgrund steht im dem Bescheid der Rentenversicherung.

Dies ist im Zusammenhang mit einer jetzt zu beantragenden EM-Rente nicht so ganz unwichtig. Die Chancen auf eine EM-Rente im Falle das die Reha deshalb abgelehnt wurde, weil ihr Mann aus Sicht der RV keine benötigt sind dann nicht sehr hoch...

Im umgekehrten Falle sieht die Sache natürlich schon ganz anders aus.

Ihr Mann sollte jetzt einfach einen EM-Antrag stellen und man wird dann sehen was dabei heraus kommt.

von
Ein Hinweis

Vielleicht wäre es auch sinnvol sich medizinisch der Sache professioneller anzunehmen. Ihr Mann will ja eigentlich mit 29 keine Rente haben, sondern gesund sein, oder?

Mal hier ein paar Tage krank geschrieben zu sein wegen Migräne, mal dort eine Woche wegen Depressiion scheint mir nicht zielgerichtet zu sein. 2,5 Tage die Woche arbeiten werden eine Depression sicherlich nicht lindern. Auch ist es fragwürdig, ob ein Neurologe bei so einer schweren Depression der richtige Arzt ist und nicht eine Überweisung zu einem Psychiater sinnvoller wäre.

Eigentlich sind Depressionen eher gut bis sehr gut zu behandeln. Da geht mittlerweile einiges. Ich würde mich eher um eine optimale Behandlung kümmern, als jetzt schon Energie mit einem Rentenantrag zu verschwenden.

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