Hallo zusammen,
ich habe aufgrund einer Anpassungsstörung mit anhaltender depressiver Reaktion, anfang des Jahres die LTA genehmigt bekommen.
Da die Probleme größtenteils auf meinen Beruf zurückzuführen sind, strebe ich eine Umschulung an.
Da ich gerne in der IT Branche fuß fassen möchte, schickte mich meine Beraterin der DRV für 2 Wochen zu einer Arbeitserprobung im Berufsförderungswerk. Um meine schulischen und geistigen Leistungen zu ermitteln. Ich habe zwei Wochen auf dem Campus gewohnt.
Dort wurde mir nun mitgeteilt, dass die Ergebnisse Überdurchschnittlich waren, und ich ohne Probleme, und ohne Reha Vorbereitung eine IT Umschulung machen kann. Ausserdem wurde mir vom dortige Arzt nochmals mitgeteilt, dass ich nicht mehr in meinem letzten Beruf arbeiten darf.
Nun hat mich gestern meine Beraterin angerufen, ich teilte ihr mit, dass ich die Umschulung gerne in eben dieser Einrichtung machen würde.
Sie hat mich dann aber gleich verunsichert, und meinte dass man erstmal in Wohnortnähe schauen muss. Dort habe ich übrigens eine Umschülerin kennengelernt, die 450km entfernt zu Hause ist. Ansonsten bräuchte man ja keine Unterkünfte.
Meine Beraterin sagte mir aber auch, dass sie erst die Berichte anschauen muss.
Das persönliche Gepräch wird übernächste Woche stattfinden, wenn sie alle Berichte studiert hat.
Während der zwei Wochen im Bfw merkte ich, wie gut mir das alles tut. Das fing bereits beim sozialen Umgang mit anderen Campusbewohnern an. Dieser Umgang wird während einer Depression meistens vernachlässigt. Dazu gibt es jede Menge Freizeitaktivitäten, was ein Sprungbrett wäre um zb wieder Sport zu treiben. Das zu Hause umzusetzen ist mit Kosten verbunden, und ich müsste es eben auch meistens allein machen. Wie es finanziell aussieht, darüber muss man nach langer Krankheit auch nicht diskutieren. Dort hat man das alles greifbar und muss nicht erst den inneren Schweinehund überwinden, der leider auch durch die Probleme, und dadurch dass ich alles allein machen muss, recht groß ist!
Auch was die Ernährung angeht hat man dort geregelte Mahlzeiten, zu Hause esse ich automatisch unregelmäßig und unausgewogen. In Verbindung mit wenig Bewegung durch Antriebslosigkeit, habe ich während meiner AU 12kg zugenommen.
Die genannten Gegenheiten taten mir in diesen zwei Wochen unglaublich gut, weshalb ich gerne die Umschulung in dieser Einrichtung machen würde. Auch der Psychotherapeut der Einrichtung bestätigte mir, dass es bei Depression von Vorteil sein kann, zeitweise aus der gewohnten Umgebung herauszukommen. Vor allem wenn man gleichzeitig neue Perspektiven und Ziele hat. Und ich kann nur bestätigen, dass ich schon innerhalb der zwei Wochen total aufgeblüht bin! Zudem sehe ich einen Vorteil beim lernen, dort kann ich mich die ganze Woche mit der Matherie befassen, ohne abgelenkt zu werden, man kann sich mit Dozenten oder Klassenkollegen austauschen. Ich bin unglaublich motiviert und weiss dass mich das weiterbringen wird. Und so, im Anschluß bereit sein werde wieder ins Berufsleben zurückzufinden.
Nun abschliessend noch meine Frage. Kann ich mitentscheiden wo ich die Umschulung mache? Im BfW hatte sich das zumindest so angehört, als würde man darauf schon Rücksicht nehmen.
Bzw. hat vielleicht jemand einen Tipp wie ich argumentieren kann, damit verständlich wird dass ich daraus nur Vorteile ziehe, und die Umschulung so am sinnvollsten ist?
Im Voraus besten Dank.
Viele Grüße Mr. XY