Hallo,
das Problem besteht darin, daß der Staat eine ineffiziente Vorsorge "erzwingt", indem er einseitig unrentable Verträge fördert und eine Hartz IV - Sicherheit vorgaukelt, die in der Auszahlungsphase gar nicht mehr existiert. Denn diese ineffiziente Vorsorge muß dann u.U. vorzeitig verbraucht werden - und damit wird man sich nicht lange über Wasser halten können, so daß bis zum Renteneintritt dann vielleicht nichts mehr von der Vorsorge übrig bleibt (oder die Riester-Rente wird später auf die Grundsicherung angerechnet).
Es ist schlecht, vom Staat abhängig zu sein. Das macht unfrei. Der Staat ist kein zuverlässiger Vertragspartner (siehe rückwirkende Gesetzesänderungen wie z.B. Streichung von Ausbildungszeiten, Wegfall der Berufsunfähigkeitsrente, doppelte Beitragspflicht auf Verträge der betriebl. Altersvorsorge usw.) und kann es zukünftig auch noch weniger sein (u.a. als Folge der immens hohen Staatsverschuldung, die löst sich nicht mal eben in Luft auf, sondern muß von uns allen bezahlt werden).
Wer sich in vollem Bewußtsein klarmacht, daß er selbst verantwortlich ist für sein finanzielles Überleben, der kann (und sollte) natürlich von vornherein auf die vermeintliche Hartz IV- Sicherheit verzichten und mit eigenverantwortlicher hochrentabler Investition in Beteiligungspapiere für sich selbst vorsorgen - für Arbeitslosigkeit, Berufsunfähigkeit und Alter. Das geht aber nur bei entsprechend langer Ansparzeit und während dieser Ansparzeit sind die genannten Risiken dann noch nicht abgedeckt. Wer bereit ist, für sich selber Verantwortung zu übernehmen, handelt entsprechend - und hilft damit letztlich auch der gesamten Gesellschaft. Wer für sich selber sorgen kann, liegt der Gemeinschaft nicht auf der Tasche und kann im Gegenteil durch seine Steuerzahlungen anderen helfen, die nicht die Chance hatten, selber vorzusorgen.
Es ist schon richtig, daß wir zu privater kapitalgedeckter Altersvorsorge aufgefordert werden, um zukünftige Sozialleistungen des Staates einzusparen. Aber leider ist die Umsetzung dieser Idee ziemlich mißraten. Wenn jetzt Riester-Renten auch noch verpflichtend werden, wie es zumindest einige Koalitionspolitiker fordern, dann haben noch weniger Menschen die Chance, mit freien Mitteln aus dem Nettoeinkommen rentabel vorzusorgen. Das würde die Misere nur noch weiter vergrößern. Wir brauchen alle mehr Nettoeinkommen, und dann müssen wir alle selbstverantwortlich vorsorgen. Jeder, der seinen Lebensstandard auch nur annähernd halten will, hat keine andere Chance.
Gruß,
Maria L.