Hallo Gonzo,
es freut mich natürlich, daß Sie meine Beiträge überzeugend finden. Allerdings hätte ich Ihnen auch ohne den berechtigten Hinweis der Redaktion keine konkreten Fonds genannt.
Das hat u.a. folgenden Grund: wenn Sie sich entscheiden, Vermögen über regelmäßiges Ratensparen in Aktienfonds zu bilden, müssen Sie für einen sehr langen Zeitraum Ihres Lebens (etwa 20 Jahre) auf die Verfügbarkeit Ihrer investierten Gelder verzichten. Sie werden in dieser Zeit Phasen von Börsenhochs ebenso wie Börsencrashs erleben und es kann sein, daß Ihre gekauften Fondsanteile nach einem Crash für lange Zeit weniger wert sind, als Sie investiert haben (wenn diese Fondsanteile später im Wert steigen, ist Ihre Rendite umso höher!). Um das seelisch auszuhalten (und nicht in Panik zum Tiefststand zu verkaufen, was das Dümmste ist, was man machen kann), müssen Sie selber sowohl von der Methode der Vermögensbildung als auch von den konkret ausgewählten Fonds überzeugt sein. Und am besten überzeugt werden Sie sein, wenn Sie die Fonds selber ausgewählt haben! Das ist gar nicht so schwer, wie man als Laie zunächst glaubt. Ich habe mir das Wissen auch selber angeeignet.
Von André Kostolany stammt dieses Zitat:
"An der Börse gibt's nur Schmerzensgeld. Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld!"
Das ist natürlich etwas überspitzt formuliert und keinesfalls will ich Sie jetzt abschrecken. Im Gegenteil: ich finde es toll, daß Sie über Aktienfonds für Ihre Kinder vorsorgen wollen!
Was ist denn Ihr Anlageziel? Wenn Sie Kapital aufbauen wollen, um damit die Ausbildung Ihrer Kinder zu finanzieren, dann wird es zumindest für die beiden älteren zu knapp. Die höchstmögliche Sicherheit Ihrer Investition erreichen Sie, wenn Sie mindestens 20 Jahre Ansparzeit vorsehen. Auch kürzere Zeiträume können ausreichend sein, aber je kürzer der Zeitraum wird, desto mehr Abstriche müssen Sie bei der Sicherheit machen und desto mehr Glück brauchen Sie.
Wenn Sie hier schon länger mitlesen, dann müßten Sie doch gemerkt haben, woher ich mein Wissen beziehe. Der beste Rat, den ich Ihnen geben kann, ist: informieren Sie sich selber und vollziehen Sie selber nach, daß und warum Vermögensbildung über Aktienfonds funktioniert. Dann werden Sie auch selbstbewußt genug sein, um selber passende Fonds auszuwählen. Es erfordert einen relativ hohen Einarbeitungsaufwand, aber nur einmalig am Anfang. Wenn Ihre Fondssparpläne erstmal laufen, brauchen Sie sich kaum noch darum zu kümmern.
Haben Sie denn schon für Ihr eigenes Alter vorgesorgt? Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Sie das Ganze als Familienprojekt sehen. Sie sparen auch Kosten, wenn Sie nicht für jedes Kind separat Konten und Depots anlegen. Wenn Sie ein Finanzpolster von mind. 6, besser bis zu 12 Familiennettomonatseinkommen haben (für Notfälle, wie z.B. den vorübergehenden Verlust des Arbeitsplatzes) und bereit sind, für die nächsten 20 Jahre auf 150 Euro monatlich zu verzichten, dann können Sie in 5 Fonds zu je 30 Euro ziel- und chancenorientiert investieren.
Ich melde mich später oder in den nächsten Tagen nochmal.
Gruß,
Maria L.