Für welchen Zeitraum und bis zu welchem Lebensjahr kann man freiwillige Beiträge in die Rentenversicherung nachzahlen? Für die gesamte Studienzeit und Schulzeit ?
Nachtrag: meine Kinder haben mit 19 Abitur gemacht und danach studiert. Für diese Zeit möchten wir, wenn möglich, frewillige Beiträge nachzahlen.
Die Zahlung ist möglich bis das "Kind" 45 Jahre alt ist (sofern dann die Gesetze noch so sind wie heute).
Es kann für die Schulzeit zwischen 16 und 17 (wurde früher mal angerechnet) nachgezahlt werden sowie für Monate die als Anrechnungszeit nicht angerechnet werden weil die Höchstdauer von 8 Jahren überschritten ist.
Wenn das Kind von 17-25 durchgehend studiert hat / in der Schule war, kann für Studienzeiten ab 25 auch nachgezahlt werden.
PS: 1000 € gezahlte Beiträge bringen derzeit knapp 5€ Monatsrente - ob Filius/Filia es so prickeld finden dass sie für jeden bis 45 gezahlten Tausender mit 67 knapp 5 € mehr an Rente bekommen?
Stimmt - wer weiß, wie das Rentenrecht in Jahrzehnten aussehen wird?
Ich habe 1..2 Jahre vor Rentenantritt freiwillige Beiträge via V0210 eingezahlt, und bekomme deren Erträge inzwischen in meiner Monatsrente. (Auch mit Amortisierung über 21 Jahre, aber immerhin.)
Alternativ würde ich über ein Wertpapierdepot bei einem Online-Broker nachdenken, und z.B. Sparpläne auf gut ausschüttende Dividenden-ETFs. Ich mache einfach beides :)
Hallo vorsorgende Mutter,
KSC hat Ihnen bereits die zutreffenden „Eckdaten“ für die Nachzahlung von Schulausbildungszeiten genannt. Weitere Informationen hierzu finden Sie auch auf der Homepage der Deutschen Rentenversicherung, insbesondere unter
Einen entsprechenden Antragsvordruck finden Sie hier:
https://www.deutsche-rentenversicherung.de/SharedDocs/Formulare/DE/_pdf/V0080.html
Im Zweifel sollten Sie bzw. Ihre Kinder sich nochmals persönlich und individuell in einer Auskunfts- und Beratungsstelle eines Rentenversicherungsträgers beraten lassen.
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PS: 1000 € gezahlte Beiträge bringen derzeit knapp 5€ Monatsrente - ob Filius/Filia es so prickeld finden dass sie für jeden bis 45 gezahlten Tausender mit 67 knapp 5 € mehr an Rente bekommen?
mit welcher Verzinsung/Rentensteigerung ist dies gerechnet?
ein Beispiel wäre interessant.
Abi mit 20,
Studienbeginn mit 20
Studienende mit 30,
mit 30 wird die Nachzahlung geleistet.
Renteneintritt mit 67
Welche monatliche Rente ergäbe eine Nachzahlung je 1000€
(sind das deine 5€/Monat)
Für welche Zeit und welcher maximale Beitrag könnte freiwillig geleistet werden?
hallo bug,
bis zu acht Jahre für Schul- und Studienzeiten werden als Anrechnungszeit berücksichtigt. In Ihrem Beispiel kommen 13 Jahre zusammen, also könnte für 5 Jahre nachgezahlt werden.
Zudem kann für das Jahr zwischen 16 und 17 auch nachgezahlt werden.
Aktuell wäre der Mindestbeitrag bei 83,70 Euro pro Monat.
Das ergibt mit dem derzeitigen Durchschnittsentgelt (12 * 83,70 / 38901 / 0,186) 0,1388 EP pro Jahr.
Mit dem derzeitigen aktuellen Rentenwert kommt man auf eine Monatsrente von etwa 4,59 Euro.
Der maximale monatliche Beitrag liegt übrigens 2019 bei 1.246,20 Euro im Westen.
Das macht für das ganze Jahr Nachzahlung 2,0668 EP oder eine Monatsrente von 68,31 Euro.
Bei 6 Jahren Nachzahlung ergeben sich dann zwischen 27,54 und 409,86 Euro zusätzliche Monatsrente ... falls sich keine größeren Änderungen im Renenrecht ergeben ...
Die Rentensteigerung ist da noch nicht eingerechnet.
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Aktuell wäre der Mindestbeitrag bei 83,70 Euro pro Monat.
Das ergibt mit dem derzeitigen Durchschnittsentgelt (12 * 83,70 / 38901 / 0,186) 0,1388 EP pro Jahr.
Mit dem derzeitigen aktuellen Rentenwert kommt man auf eine Monatsrente von etwa 4,59 Euro.
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Die Rentensteigerung ist da noch nicht eingerechnet.
darf man dann sagen:
83,70/4,59=18,2
man müsste 18 Jahre Rente beziehen um das eingesetzte Kapital zurückzubekommen?
Wenn man die Erreichbarkeit des Alters für realistisch hält, käme dann der Vergleich Rentensteigerung vs. alternativer Verzinsung zum tragen.
hallo Bug,
bedenken Sie dass der "Rentenberater an sich" und ich im besonderen nicht Versicherungsmathematiker ist.
Aspekte wie
Rentenanpassungen
Inflation
Lebenserwartung
alternative Verszinsung aller möglicher Geldanlagen
steuerliche Auswirkung bei Ein - und später bei Auszahlung
(und das vielleicht über 30 Jahre hinweg
wird in der Rentenberatung nicht dargestellt.
Dies bei seiner Geldanlage zu bedenken und zu bewerten ist Sache des Kunden.
Daher bleibe ich bei der Aussage:
1000 € Einzahlung bringen knapp 5 € mehr Monatsrente (wann auch immer)
Vielen Dank ksc,
schon klar, ich habe auch nicht erwartet, dass Du/Sie Tipps zur Anlagestrategie geben wirst/kannst.
Wollte nur Überlegungen zur Ursprungsfrage anregen.
a) Lebens- Rentendauererwartung
b) Verzinsung/Wertsteigerung der Rente vs. sonstigen Anlagen- Wertsteigerungsmöglichkeiten.
Entscheiden muss dass dann jeder für sich.
Vielen Dank ksc,
schon klar, ich habe auch nicht erwartet, dass Du/Sie Tipps zur Anlagestrategie geben wirst/kannst.
Wollte nur Überlegungen zur Ursprungsfrage anregen.
a) Lebens- Rentendauererwartung
b) Verzinsung/Wertsteigerung der Rente vs. sonstigen Anlagen- Wertsteigerungsmöglichkeiten.
Entscheiden muss dass dann jeder für sich.
Hallo vorsorgende Mutter,
wie Du siehst ist das ein Thema, zu dem es viele Meinungen gibt.
Die einen, die vorrangig immer nur die Rendite und Amortisation einer Einzahlung in die RV im Fokus haben und die anderen, die mehr Hintergrund Wissen haben und verstehen welche gravierenden Auswirkungen solche Nachzahlungen haben können.
Nachgezahlte Beiträge für Schul- und Studienzeiten werden bei den Wartezeiten von 5/25/35 und 45 Jahren mitgezählt und haben natürlich Auswirkungen auf die Bewertung der beitragsfreien und beitragsgeminderten Zeiten, über die Veränderung der Gesamtleistungsbewertung, bei jeder Berechnung einer Rente.
Wie hoch ist z.B. die Rendite eines Mindestbeitrags anzusetzen, der dazu führt, dass die Wartezeit für eine EM-Rente, Altersrente wegen SB oder langjährig/ besonders langjährig versicherte überhaupt erst erfüllt wird?
Oder nachgezahlter Höchstbeiträge für einen relativ jungen Menschen der eine chronisch Krankheit hat, keine private BU bekommt und damit rechnen muss, weit vor der Regelaltersgrenze EM zu werden. Für diese Menschen ist es die einzige Möglichkeit, ihren EM-Anspruch deutlich zu erhöhen, über die bessere Bewertung der Zurechnungszeiten. Wahrscheinlich würden diese "Renditen" dann jeden Banker oder Geizhals vor Neid erblassen lassen.
Noch einen schönen Abend
....
Oder nachgezahlter Höchstbeiträge für einen relativ jungen Menschen der eine chronisch Krankheit hat, keine private BU bekommt und damit rechnen muss, weit vor der Regelaltersgrenze EM zu werden. Für diese Menschen ist es die einzige Möglichkeit, ihren EM-Anspruch deutlich zu erhöhen, über die bessere Bewertung der Zurechnungszeiten. Wahrscheinlich würden diese "Renditen" dann jeden Banker oder Geizhals vor Neid erblassen lassen.
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Genau so ist es! Freiwillige Nachzahlung für Ausbildungszeiten sind die einzige Möglichkeit, sich als junger, schwer chronisch Kranker für den Fall einer - sehr wahrscheinlichen - EM irgendwie abzusichern. Und die Rendite sollte auch passen.
....ich mache das jedenfalls auch so und hoffe, dass ich noch ein paar Jahre einzahlen kann.