Nachdem ich mich nun seit mehreren Monaten mit dem Gedanken trage, neben meiner hauptberuflichen angestellten Tätigkeit eine (gewerbliche) selbständige Nebentätigkeit in kleinerem Umfang (ca. 20% des Einkommens meiner Haupttätigkeit) aufzunehmen, ist doch so manche Frage für mich noch immer offen, insbesondere zu sozialversicherungsrechtlichen Aspekten.
Die Tätigkeit würde darin bestehen, Aufträge zu übernehmen, die mein jetziger Arbeitgeber für gewöhnlich an Fremdfirmen gegen Rechnung vergibt, so daß ich quasi als "Fremdfirma" mit eigener Rechnungsstellung fungieren würde. Diese Tätigkeiten werden durch meinen Arbeitgeber nicht durch eigene Mitarbeiter im Haus erledigt bzw. sind auch organisatorisch nicht eingegliedert und nicht weisungsgebunden, erfüllen also so weit ich es beurteilen kann die Kriterien einer echten Selbständigkeit. Einen weiteren Mitarbeiter würde ich dabei - natürlich - nicht beschäftigen. Mein Berater bei der Existenzgründungsberatung meinte, so ein Modell wäre nicht einmal so selten und ermutigte mich, diesen Schritt zu tun. So weit so gut...
Mir stellt sich nun vor allem die Frage: muss ich die Tätigkeit sozialversicherungstechnisch selbst anmelden? Echte Selbständige sind davon ja ausgenommen, aber wie sieht es aus, wenn ich es im Rahmen meiner nebenberuflichen Selbständigkeit nicht schaffe, mehrere andere Autraggeber zu akquirieren und damit uU allein für meinen jetzigen Arbeitgeber Aufträge abwickle (also die berühmten 5/6 überschreite)? Werde ich damit zum "arbeitnehmerähnlichen Selbständigen"? Müsste ich dann aus eigener Tasche Sozialversicherungsbeiträge für den gewerblichen Nebenjob bezahlen? Wobei: angestellt bin ich ja bereits fest, und mein Arbeitgeber bezahlt ja auch seine Anteile zur Sozialversicherung für mich. Außerdem denke ich, daß man diese Unterscheidung ja sicherlich erst nach Ablauf einer gewissen Zeit (eines Geschäftsjahres?) treffen kann, ob man nun mehr als 5/6 des Einkommens mit nur einem Auftraggeber erzielt hat.
Ja, so viele Fragen! Ich hoffe, ich habe alles einigermaßen verständlich ausgedrückt - für mich sind da leider noch so einige böhmische Dörfer in der ganzen Thematik. Wäre sehr nett, wenn mir jemand einen Tipp geben könnte :-)