Zitiert von: Herz1952
Aber wenn man genug hat, brauch man/frau auch nicht jammern.
Im Gegensatz zur "Rentnerin" habe ich Familie und meine Frau hat die Arbeit wegen Kindererziehung und Pflege von 2 Elternteilen aufgeben müssen. Mein Vater war schon gestorben und Ihre Mutter hat die Geburt Ihres Enkels nicht mehr erlebt.
Aber ich will nicht weiter jammern, meine Restlebenszeit ist mir dazu zu kostbar.
@ Rentnerin, das wichtigste im Leben ist die Zufriedenheit und die gönne ich Ihnen.
Herz1952
Zu folgenden Sätzen möchte ich gerne noch etwas sagen:
Genug hat man Gott sei Dank nicht nur, wenn man reich geboren wurde, sondern auch, wenn man während seines Berufsleben Chancen erhält und auch nutzt und dabei durch Gesundheit, Fleiß und harter Arbeit, sowie Genügsamkeit, genug zum Leben erwirtschaften kann.
Ich kann Ihre Verbitterung nicht nachvollziehen und schon gar nicht verstehen, warum Sie sich einen Vergleich von sich, respektive Ihrer Frau, auf meine Person erlauben.
Woraus schließen Sie, dass ich keine Familie habe?
Woraus schließen Sie, dass ich keine Kinder erzogen habe?
Woraus schließen Sie, dass ich kein Elternteil
gepflegt habe?
Mit 14 Jahren bin ich ins Berufsleben eingestiegen. Mit 19 Jahren wurde ich bereits stellvertretende Leitung in dem Betrieb. Mit 25 und mit 30 Jahren habe ich Kinder geboren und mich sechs Jahre lang ausschließlich deren Erziehung gewidmet.
Mit 31 Jahren ging ich zusammen mit meinem Mann wieder in Vollzeit als Geschäftleitung ins Berufsleben zurück. Ein Kind wurde da gerade eingeschult, das zweite war gerade mal zwei Jahre alt und lief nebenher im Betrieb mit.
Mein Arbeitsplatz kannte keine 38, 39 oder 40 Std. Woche. Mein Arbeitstag betrug in der Regel 10 - 12 Std. und das an 310 Tagen am Stück!
Die Restzeit des Jahres bestand aus Betriebsferien, während derer Handwerker Renovierungsarbeiten erledigten, die es zu beaufsichtigen galt und die Kinder zur Schule mussten.
Urlaub ... was ist das?
Feiertage ... was sind das?
Samstag oder Sonntag ... Tage wie jeder andere auch!
Habe ich mir nicht redlich in der Zeit mein Geld mit Arbeit verdient?
Habe ich nicht redlich meine Rentenanwartschaft erarbeitet?
Seit meinem 28. Lebensjahr lebe ich mit Schmerzen, seit einem Verkehrsunfall.
AU-Zeiten = nie!
Vorbildfunktion gegenüber unseren Mitarbeitern zu wahren, war meine perrsönliche Durchhalteparole.
Meine Familie versorgen, den Kindern neben dem Beruf auch Mutter sein, die Pflege meines an Parkinson erkrankten Schwiegervaters noch nebenher übernehmen und unser nicht gerade arbeitnehmerfreundlicher Job, haben mich richtig gefordert.
Über meine Leiden nachzudenken oder mich ihnen hinzugeben hatte ich keine Zeit.
Doch mein Körper hat das nur eine gewisse Zeit hinnehmen wollen, dass ich so unachtsam mit ihm umging und zeigte mir mit 33 ein erstes Stoppschild und in meinem 48. Lebensjahr, dass es so auf Dauer nicht mehr weitergehen kann.
Laufen mit/am Rollator in dem Alter ist nicht erstrebenswert. Aber genau das traf ein, nachdem ich mich endlich mal meinem desolaten Rücken, anstatt meinem Job, widmen musste, da ich Lähmungen bekam.
Und nun frage ich Sie, was nutzt es mir heute mich zu bejammern oder weiteres Streben nach mehr und mehr!
Ich weiß, was ich im Familien- und Berufsleben geschafft und erreicht habe.
Aber ich weiß auch zu schätzen, dass mir die Zurechnung bis zum 60. Lebensjahr meinen erwirtschafteten Rentenbetrag erhöht und ich dafür auch dankbar bin, denn 16,5 Jahre vor der Altersrente berentet zu werden, da fehlen ein paar Euros um eine anständige Rente zu erhalten, auf die man im Berufsleben ja im Vorfeld eigentlich hingearbeitet hat.
Ich habe, wie Sie es so schön ausdrücken, das Wichtigste im Leben aber für mich erlangt "Zufriedenheit".
Genau das soll mein Lebensinhalt bleiben, und nicht GELD und noch mehr GELD im Kopf soll mich vor Neid zerfressen
Mit meiner körperlichen Gesundheit habe Raubbau betrieben, aber mit meiner Seele und mit meinem Herzen das erreichen können, wozu Sie vielleicht nie in der Lage sein werden.
Denken Sie bitte einmal darüber nach, ob das bisschen Restleben es wert ist, sich über Dinge aufzuregen, die eh von Ihnen nicht zu ändern sind.
Auch ich gönne Ihnen, und jedem anderen hier, Zufriedenheit.
Gruß die Rentnerin