Hallo,
danke an Amadé und Nix für die Unterstützung. :-)
Es gibt gewiß verschiedene Methoden, über Investitionen in Aktienfonds ein Vermögen aufzubauen. Die von mir vorgestellte Methode unterscheidet sich von der von Nix in einigen Punkten. Nur um dies für Mitleser klarzustellen, nehme ich jetzt nochmal Stellung.
Für das Finanzpolster halte ich 3-5 Monatsgehälter für zu gering. Das Finanzpolster soll Sicherheit geben für alle Notlagen, die im Verlauf eines langen Lebens mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreten können, z.B. Krankheit, Unfall, Umzug, Arbeitslosigkeit, unerwartete notwendige Reparaturen/Ersatz für Haushaltsgeräte oder Auto. Die Empfehlung der FinanzUni lautet hier, sich einmal systematisch zu überlegen, welche Notlagen auftreten könnten und wie hoch der Finanzbedarf wäre. Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich, hängt auch z.B. von der familiären Situation ab. Der Sinn des Finanzpolsters ist, im Fall unerwarteter, aber notwendiger Ausgaben keine Fondsanteile verkaufen zu müssen, weil dies ggf. zum völlig falschen Zeitpunkt erfolgen müßte. Das Finanzpolster muß auch für "schlechte Zeiten" reichen, also z.B. Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit etc. Um das Arbeitslosengeld I von 60% auf 100% für ein Jahr aufzustocken, braucht man z.B. 40% * 12 = 4,8 Nettomonatsgehälter. Wenn man dann noch keinen neuen Job gefunden hat, wäre es gut, noch ein paar weitere Monate vom Finanzpolster leben zu können, ohne die Fondsanteile für die Altersvorsorge verkaufen zu müssen.
Die andere prinzipielle Frage ist, ob man sich ständig mit dem Aktienmarkt beschäftigen möchte oder nicht. Die meisten Menschen möchten das nicht, sondern wollen einmal eine Altersvorsorge abschließen und sich dann nicht ständig damit befassen. Für diese Menschen eignet sich Ratensparen optimal. Am Anfang ist einmal der Zeitaufwand der Fondsauswahl notwendig, aber dann spart man einfach regelmäßig, ohne sich von schwankenden Kursen verrückt machen zu lassen. Auf Sicht von 20 Jahren ist das sicher (sofern man korrekt zielorientiert gestreut hat), man muß dann gerade in Schwächeperioden der Börse durchhalten und weiter regelmäßig investieren.
Mir wären Einmalanlagen viel zu stressig. Es ist schwierig, über Timing die richtigen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkte zu erwischen. Wer hierfür auch langfristig eine glückliche Hand beweist, kann u.U. mehr Vermögen bilden als mit Ratensparen, aber Ratensparen ist systematischer und sicherer. Und man kann es wie gesagt nebenbei betreiben.
Ich rechne auch damit, daß die Aktienmärkte in den nächsten Jahren dramatisch fallen werden, aber steige jetzt trotzdem nicht aus, sondern investiere weiter. Es kann nämlich auch genau das Gegenteil passieren. Ich weiß es nicht, weil ich nicht in die Zukunft sehen kann. Außerdem macht sich ja gerade in Schwächeperioden die segensreiche Wirkung des Cost-Average-Effekts bemerkbar.
Wer in Aktienfonds investiert, sollte sich einfach selber informieren und sich Gedanken machen, anstatt andere für sich denken zu lassen. So kommt man zu einer eigenen Vorgehensweise, die man dann auch besser vor sich selbst rechtfertigen kann. Für die konkrete Auswahl von Aktienfonds kann man sich der Hilfe von Beratern bedienen. Aber die grundlegenden Entscheidungen, z.B. auch die Überlegung, welchen Regionen und Branchen man auf Sicht der eigenen Ansparzeit gute Chancen zutraut, sollte man selber treffen.
Gruß,
Maria L.