Seit 2002 Rente wegen voller Erwerbsminderung

von
Grit

Hallo,

bin 34 Jahre. 80% GdB, habe Kauffrau für Bürokommunikation gelernt, habe danach auch kurzzeitig gearbeitet. Doch seit 2002 bekomme ich Rente wegen voller Erwerbsminderung, dazu beziehe ich noch Grundsicherung nach 4. Kapitel Sozialgesetzbuch XII.

Würde aber gerne wieder arbeiten gehen, doch meine mehrfachen Versuche, wieder ins Arbeitsamt zu kommen scheiterten eben an der Rente. Immer wieder wurde ich aufgefordert einen "wir sind nicht zuständig" Schreiben zu unterschreiben.

Mein Versuch einen Termin bei der Rentenversicherung zu bekommen, haben mich ängstlich werden lassen. Wenn man am Telefon gesagt bekommt, "...dann wollen Sie wohl die Rente nicht mehr haben.."

Das schreckt mich ab. Ich würde gerne auf die Rente verzichten, wenn ich dafür wieder eine Arbeit haben würde und nicht mehr zuhause sitze, wo mir die Decke auf den Kopf fällt.

Aller zwei Jahre wird per Antrag mein Anspruch überprüft, doch auch meine Aussage, das es mir gesundheitlich soweit gut geht, wird ignoriert. Ich habe nicht einmal Angst davor, das man mich nochmals zu einem Gutachter schicken könnte. Doch auch das passierte seit 2002, nie wieder.

Manchmal glaube ich, die Rentenversicherungtsanstalt, schaut nur auf den Betrag, den Sie zahlen und entscheiden so. Was sind schon knapp 200 Euro. :( Manchmal denke ich, wenn ich mehr bekommen würde, wäre es schon längst anders gelaufen.

Vielleicht kann mir ja jemand einen Tipp geben.

Weil so wie es ist, kann es nicht mehr weitergehen.

von
Hanni

Fangen Sie doch erst mal damit an, sich einen 400-Euro-Job zu suchen. Erfahrungsgemäß überschätzt man sich auch manchmal gewaltig, wenn man nicht mehr arbeitet.
Oder gucken Sie nach einer Behindertenwekstatt und sprechen dort mit den Leuten! Die sind auch flexibler, was die Belastung der Mitarbeiter betrifft.

von
Jockel

Ich verstehe ihr Problem nicht so ganz. Es ist doch nicht ausschließlich das Arbeitsamt dafür zuständig, dass Sie wieder Arbeit finden. Werden Sie selber aktiv ! Studieren Sie Jobinserate, das Internet, gehen mit offenen Augen durch die Stadt und schauen, wo Sie eventuell arbeiten können und wollen.

von
-_-

Unabhängig von Ihrem Rentenanspruch können Sie eine Beschäftigung aufnehmen. Die Anrechnung von Einkommen regelt sich über § 96a SGB 6. Bis 400,- EUR mtl. brutto sind gar nicht rentenschädlich. Sie müssen Ihre Beschäftigung nur mitteilen, sowohl beim Leistungsträger der Grundsicherung, wie auch beim Rentenversicherungsträger. Sie können außerdem prüfen lassen, ob Sie einen Anspruch auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben bei der Rentenversicherung haben.

von
Grit

ich danke schonmal für die Guten Ratschläge.

Einen 400€ Job anzufangen würde ich tun, wenn ich einen in der Nähe finden würde. Da ich aber in einem kleineren Dorf wohne, würden die 400 € alleine schon für den Fahrtweg drauf gehen, was dann ja wohl auch nicht das Ziel wäre.

Aber ich werde wohl mal die Augen offen halten, ob sich nicht doch etwas in der Nähe ergibt.

Ich werde es auch nochmal wagen, mir einen Termin bei der Rentenversicherung zu bekommen, vielleicht habe ich diesesmal eine nettere Dame am Telefon, die mir nicht gleich die Worte im Mund herum dreht.

Experten-Antwort

Dem Beitrag von -_- wird zugestimmt. Sie sollten sich jedoch für einen Weg entscheiden. Zum einen geben Sie an, dass Sie wieder gerne arbeiten würden. Im Gegensatz dazu kommen Sie zu der Aussage, dass die 400 Euro alleine schon für den Fahrtweg drauf gehen und das somit nicht Ihr Ziel ist. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Finden einer Beschäftigung ohne große Fahrtkosten.

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