Hallo bav-Spezialist,
ein sehr engagierter Beitrag von Ihnen. Finde ich gut, daß Sie sich hier zu Wort melden.
Ich gebe Ihnen in dem Punkt recht, daß prinzipiell jeder Bundesbürger private Altersvorsorge betreiben sollte, um nach Möglichkeit nicht dem Steuerzahler und den Sozialkassen zur Last zu fallen (auch im ganz eigenen Interesse: es ist doch nicht schön, vom Staat finanziell abhängig zu sein, wenn es sich vermeiden läßt).
Für Geringverdiener bietet die jetzige gesetzliche Regelung aber keinen ökonomisch vernünftigen Anreiz - und deshalb muß - und wird sie sicher auch demnächst - geändert werden, so daß es zumindest Freibeträge bei der Anrechnung zur Grundsicherung gibt. Vor allem ist hier zu beachten, daß die Zahl der Grundsicherungsempfänger in Zukunft drastisch steigen wird, so daß auch langjährige Beitragszahler (auch Durchschnittsverdiener mit 32-35 Beitragsjahren - habe ich neulich in einem Artikel gelesen) dort hineinrutschen - und wenn die dann für ihre Eigenvorsorge "bestraft" werden, empfinde ich das als ungerecht.
Ich möchte Sie aber vor allem auf einen anderen Punkt aufmerksam machen. Meiner Meinung nach ist die staatliche Förderung falsch konzipiert, es werden viele Produkte gefördert, die aufgrund geringer zu erwartender Renditen nur einen sehr kleinen Beitrag zur Verringerung der Versorgungslücke leisten können.
Die beste Altersvorsorge, zumindest für alle, die durchschnittlich oder besser verdienen, ist meines Erachtens das langjährige regelmäßige Aktienfondssparen, weil damit Renditen erzielt werden können, die zu einer wirklich guten Altersversorgung führen - und zu einem Vermögen, über das der Sparer später eigenständig verfügen kann ohne bürokratische Einschränkungen.
Aber ausgerechnet diese Form der Vermögensbildung wird nicht gefördert oder nur dann, wenn das Fondssparen wieder in einen Vertrag gepreßt wird (Riester, Rürup, fondsgebundene Versicherungen).
Nachdem ich mich sehr lange mit diesem Thema beschäftigt habe, bin ich für mich zu der Erkenntnis gekommen, daß das Aktienfondssparen so gute Chancen bietet, daß es sich sogar lohnt, auf die staatliche Förderung zu verzichten, weil dann mit hoher Wahrscheinlichkeit am Ende trotzdem mehr für mich herauskommt. Bisher haben mich die Risiken der Aktienanlage abgeschreckt, aber ich habe jetzt eine Methode kennengelernt, wie das Fondssparen sehr sicher durchgeführt werden kann, so daß nahezu kein Verlustrisiko mehr bestehenbleibt.
Kennen Sie die Webseite www.finanzuni.org? Falls nicht, möchte ich Ihnen raten: stöbern Sie mal dort in der Bibliothek, vielleicht finden Sie da auch noch ein paar Anregungen für Ihre Arbeit. Vor allem möchte ich Ihnen das Buch ans Herz legen, das dort empfohlen wird. Gerade, wenn Sie in einer Bank arbeiten: dieses Buch wird Sie aufrütteln und Ihnen ganz neue Perspektiven zeigen.
Hier der Kommentar eines anderen Bankers dazu:
"bin von haus aus langgedienter banker und dachte vor der finanzuni, ich weiss alles über finanzen. aber denkste! ich fühlte mich zunächst wie ein kleiner junge, solche dummheiten musste ich mir eingestehen..... Seit 14 monaten mach ich alles anders. - spät, aber nicht zu spät wie ich hoffe. bis zur rente hab ich noch ein bischen"
http://www.finanzuni.org/phpBB/viewtopic.php?t=376
Der Autor dieses Buchs ist übrigens selber ehemaliger Banker.
Für mich ist das die Lösung nicht nur für meine individuelle Altersvorsorge, sondern auch für die Rentenproblematik generell. Es muß in Deutschland viel mehr in Beteiligungspapiere investiert werden (und zumindest die Besserverdienenden sollten damit dringend anfangen), das hilft auch der Wirtschaft, und es mehrt insgesamt den gesellschaftlichen Wohlstand.
Gruß,
Maria L.