Hallo
Die Riester-Rente würde ich nicht ohne weiteres schlecht reden.
Natürlich ist eine Sparsumme von 4 % des Jahresbruttos für die volle Zulage nicht wenig, allerdings verringert sich der Sparbeitrag um die Zulage.
Nehmen wir also einen Verdienst von 32.000 Euro. Gesamter Sparbeitrag somit = 1.280 Euro abzgl. der Zulage von 154 Euro = 1126 Euro pro Jahr.
Nicht wenig, aber die Förderqoute - quasi die Verzinsung - beträgt immerhin garantiert 12 %. Hinzu kommt die reguläre Verzinsung bei Rieserrenten sowie eine evtl. Steuerersparnis. Wer Kinder hat, kommt noch mehr Zulagen, so dass bei zwei Kindern die Förderquote knapp 47% beträgt.
Das soll ein Fonds oder eine andere Sparanlage erstmal dauerhaft schaffen.
Weiterer Vorteil ist, dass meines Wissens nach Riester-Renten in der Ansparphase pfändungssicher sind (lass mich hier aber gerne belehren). Andere Sparformen aber z.T. nicht.
Was der evtl. "Verbund" Walter Riester AWD sowie die Provisionen der Kapitalgesellschaften bei der Geldanlage betrifft: Geld verdient die Bank/Versicherung immer - egal wie und egal wobei. Sonst würden diese es auch nicht machen, oder?
Natürlich weiss niemand, wie sich der Euro entwickeln wird. Was im schlimmstens Fall aus der Geldeinlage wird, ebenfalls keiner. Dies betrifft aber alle Geldanlagen.
Unter Umständen kann es passieren, dass die Rieser-Renten auf Ansprüche der gesetzlichen Rentenversicherung in ferner Zukunft angerechnet werden, wer garantiert aber, dass andere Renten (Lebensversicherung, ...) nicht ebenso angerechent werden?
Lange Rede kurzer Sinn: So schlecht ist die Riester-Rente nicht.
Natürlich gibt es individuell gesehen besser Anlageformen, aber pauschal zu behaupten Riester-Rente taugt nichts, ist nicht hilfreich.
Machen müssen die Leute etwas. Was soll jeder für sich entscheiden. Stiftung Warentest hatte hierzu in der Vergangenheit einige gute Beiträge.