Wie stehen die Chancen auf Teilerwerbsminderungsrente ?

von
D. Hentze

Hallo...

Habe im Juli einen Antrag auf EMR gestellt und war diese Woche beim Gutachter. Ich leide seit 2 Jahren an MS und habe Probleme mit dem langen stehen als Koch.
Besserung ist bei MS nicht in Sicht.. im Gegenteil.
Der Gutachter sagte mir das er mich für den allegemeinen Arbeitsmarkt noch für 8h einsatzfähig hält. Für meinen Beruf als Koch jedoch nur noch für 3-6h.

Wie hoch schätz ihr die Chancen ein das ich ein Teilerwerbsminderungsrente genehmigt bekomme da ich nach 1961 geboren bin.

von
Case

In diesem Forum wird man sicher nicht über Ihre Erwerbsminderung entscheiden bzw. irgendwelche Chancen prognostizieren.

Warten Sie Ihren Bescheid ab.

von
zelda

Zitiert von: D. Hentze

Hallo...

Habe im Juli einen Antrag auf EMR gestellt und war diese Woche beim Gutachter. Ich leide seit 2 Jahren an MS und habe Probleme mit dem langen stehen als Koch.
Besserung ist bei MS nicht in Sicht.. im Gegenteil.
Der Gutachter sagte mir das er mich für den allegemeinen Arbeitsmarkt noch für 8h einsatzfähig hält. Für meinen Beruf als Koch jedoch nur noch für 3-6h.

Wie hoch schätz ihr die Chancen ein das ich ein Teilerwerbsminderungsrente genehmigt bekomme da ich nach 1961 geboren bin.

Hallo Herr Hentze,

da Sie nicht vor dem 02.01.1961 geboren sind, wird Ihre Erwerbsfähigkeit nur nach den Anforderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bewertet.

Hier attestiert Ihnen der Gutachter eine Erwerbsfähigkeit von mehr als 6 Stunden am Tag, somit sind Sie nicht erwerbsgemindert.

Sie müssen sich daher auf eine Ablehnung Ihres Rentenantrages einstellen, sofern die Rentenversicherung der Einschätzung des Gutachters folgt.

MfG

zelda

von
Herz1952

Hallo Herr Hentze,

ich kann es mir nicht verkneifen. Aber der Gutachter hat wohl schon Alzheimer und vergessen, was MS überhaupt ist.

Es bleibt Ihnen noch der Widerspruch und der Klageweg. Leider sieht es so aus, dass sich die MS bis dahin noch weiter verschlechtert hat.

MS (shit desease).

wünsche Ihnen das Beste

Herz1952

von
Herz1952

Hallo Herr Hentze,

ich kann es mir nicht verkneifen. Aber der Gutachter hat wohl schon Alzheimer und vergessen, was MS überhaupt ist.

Es bleibt Ihnen noch der Widerspruch und der Klageweg. Leider sieht es so aus, dass sich die MS bis dahin noch weiter verschlechtert hat.

MS (shit desease).

wünsche Ihnen das Beste

Herz1952

von
Sozialröchler?

Zitiert von: Herz1952

... Aber der Gutachter hat wohl schon Alzheimer und vergessen, was MS überhaupt ist.

Es kommt darauf an, was ein MS-Kranker zum Zeitpunkt der Begutachtung noch für Arbeiten verrichten kann und wie die Prognose ist. Im Anfangsstadium können durchaus noch leichte Arbeiten mit Einschränkungen, ggf. sogar vollschichtig, verrichtet werden. In dem Fall können Sie aber bei einer Verschlechterung jedenfalls erneut einen Rentenantrag stellen.

von
Geld wächst nicht auf den Bäumen

Da Sie "nur" Probleme mit dem Stehen haben, geht der Gutachter stur nach der Symptomatik vor. Er lässt völlig außer Acht, dass MS eine fortschreitende Krankheit ist.

Da Sie nicht mehr als Koch arbeiten können, sind Sie bei Ablehnung gezwungen eine Umschulung zu machen oder Hartz4 zu beanspruchen.

Eine Umschulung dauert einige Zeit, wer weiß ob sich die Mühe lohnt, denn vielleicht haben Sie bei Abschluß der Maßnahme schon ganz andere gravierende Symtome.

Es ist unverständlich, dass bei einer so schweren Krankheit wie MS es zu einer Ablehnung kommt, während laufend Leute berentet werden wg echter oder angeblicher psychischer Probleme und Burnout die Rente erhalten. Diese könnten sich genauso auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt einen weniger stressigen und anspruchsvollen Job suchen.

Wie dem auch sei ich kann Ihnen nur raten, schon jetzt bei jedem kleinsten neuem Symtom sei es Schwindel, Gedächnitörungen, Augenprobleme,Motorik,Gangunsicherheit, Fatigue usw. zum Neurolgen zu gehen, damit dies dokumentiert ist. Zwangsläufig ist es meist so, dass bei einer so schweren Krankheit mit düsterer Zukunftsprognose Depressionen und Ängste dazukommen. Natürlich ist dies auch bei einem Psychiachter festzustelen.

Dies ist wichtig für einen erneuten nicht allzu zeitnahen Rentenantrag.

Aber vielleicht klappt es ja auch mit der Umschulung und die MS läßt sich mit Medikamenten einigermaßen in Schach halten, sodaß sie den neuen Job ohne negative Auswirkungen auf die Krankheit noch eine Weile machen können.

Lassen Sie sich falls Sie rechttschutz versichert sind von einem Fachanwalt für Sozialrecht beraten. Falls nicht, wäre der VdK oder ein anderer Sozialverband ein Ansprechpartner.

Alles Gute

Experten-Antwort

Hallo D. Hentze,

zu den Erfolgschancen Ihres Rentenantrages kann ich hier im Forum leider nichts sagen. Die Entscheidung bleibt dem Sozialmedizinischen Dienst Ihres Rentenversicherungsträgers vorbehalten, welcher zusammen mit dem Gutachten auch alle weiteren vorliegenden ärztlichen Unterlagen auswerten wird und dann einschätzen wird, in welchem Umfang Sie derzeit noch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können.

Eine Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung würde voraussetzen, dass Sie nicht mehr mindestens 6 Stunden am Tag arbeiten können, wobei alle arbeitsmarktüblichen Beschäftigungen in die Beurteilung einbezogen werden.

Ich kann Sie auch nur darauf verweisen, nun die Entscheidung über den Rentenantrag abzuwarten. Im Falle einer Ablehnung haben Sie entweder die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen oder bei weiteren Verschlechterungen später einen neuen Antrag zu stellen.

von
D. Hentze

Erstmal Danke für die Antworten..

aber ich muß nochmal nachhaken..

Mein Chef hat mir extra eine schriftliche Zusage gegeben das ich falls ich Teilrente bekomme meinen Arbeitsplatz in Teilzeit behalten kann. Diese war Anlage beim Rentenantrag.

Was soll ich mit 50 noch machen ? eine Umschulung ? Dann bin ich mit 53 fertig und Berufsanfänger... tolle Aussichten.

Zum anderen.. wie schon erwähnt.. keiner weiß bei MS was in 3 Jahren ist.

Dann darf man sich nicht wundern das die Leute Existenzängste bekommen und in Depressionen verfallen... zum Glück bin ich bisher davon verschont geblieben.

von
der Frosch

Zitiert von: D. Hentze

Erstmal Danke für die Antworten..

...

Dann darf man sich nicht wundern das die Leute Existenzängste bekommen und in Depressionen verfallen... zum Glück bin ich bisher davon verschont geblieben.

Hallo zusammen,

da möchte ich doch auch mal gerne meinen Senf zugeben.
Sie haben sowas von Recht D. Hentze!

Ich sitze schon 1,5 Jahre krankgeschrieben mit allem Mist daheim.
Krebserkrankung, Sarkoidose mit Lungen-, Augen-, Neuro- und Herzbeteiligung, Polyneuproparthie, Migräne, Herzschrittmacher (AV Block III), nun neu Herzinsuffizens und die schönen Depressionen kamen dann auch (Achtung Ironie).

Die Depressionen kamen jetzt, weil man mir seit 1,5 Jahren nicht hilft. Ich soll nun Antidepressiva nehmen, weil ich meine Situation so schwer ertrage. Meine Situation ist unter anderem auch deshalb so schwer, weil nicht mal endlich mein Rentenantrag genehmigt wird und ich mich mal endlich auf eine Genesung konzentrieren kann. Und die Existensängste fressen einen auf. Und das alles nach 30 Jahren arbeiten und immer pflichtbewusst und fleissig sein. Und nun, nach 1,5 Jahren sagte man mir doch endlich mal, vielleicht hilft eine Reha. Dafür hat man soooo lange gebraucht, um diese Therapieform zu finden? Schauen wir mal, ist ja noch nicht genehmigt.

Es ist soooo schlimm, wie mit kranken Menschen umgegangen wird.

Es sollten Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen Anträge für Kranke bearbeiten. Das wäre fair.

VG der Frosch

von
dereinfachemichel

Hallo
Ich kann es mir nicht Verkneifen, ihr Gutachter ist einer von denen der sie für zu Jung hält um ihnen Rente zu gewähren.
Sie haben aber auch beim Widerspruch keine Chance.
Bei einer Klage sieht das Schon Besser aus da sie 1 Neutral Begutachtet werden!
2 Bis dahin Kranker sind!

Machen sie sich solange ihre Krankheit es zulässt ein Paar schöne Jahre, und genießen das Leben die Miese zeit Kommt hoffentlich erst Später.

von
Cassandra

Zitiert von: D. Hentze

Was soll ich mit 50 noch machen ? eine Umschulung ? Dann bin ich mit 53 fertig und Berufsanfänger... tolle Aussichten.

Zum anderen.. wie schon erwähnt.. keiner weiß bei MS was in 3 Jahren ist.

Mmh, vielleicht kann man(n) aber auch selber seinem "Glück" etws auf die Spürnge helfen.
Richtig ist, dass niemand weiss, was in 3 Jahren mit ihrer MS passiert. Aber wollen Sie sich deswegen schonmal prohylaktisch zurücklehnen ?
Als gelernter Koch gibt es vielleicht auch noch den ein oder anderen Beruf, der Ihnen (ohne komplette Neuausbildung) liegen wird.
Z.B. Lebensmittelprüfer o.ä.

von
Jennifer

Ich habe "nur" Depressionen, aber das ist eine Krankheit, die sich keiner wünschen sollte, es ist die Hölle. Ich kann schon seit 4 Jahren nicht mehr arbeiten und ich wünsche es mir so sehr.

von
Cassandra

@Jennifer: und was ist Ihre Frage ???

von
Jennifer

Zitiert von: Cassandra

@Jennifer: und was ist Ihre Frage ???

Keine Frage, nur die Anmerkung, das man sich keine Depressionen wünschen sollte!

von
Herz1952

oh Cassandra,

welche Vorstellungen habe Sie vom allgemeinen Arbeitsmarkt?

Vielleicht sollte er sich einen Job suchen, bei dem er abwechseln laufen, sitzen kann, und dazu freie Pauseneinteilung hat. Dies hat mir (vor meinem Herzinfarkt) ein Gutachter des MDK mal vorgeschlagen.

Diese Jobs gibt wie "Sand am Meer". Nur wird dieser Sand bei der nächsten Rationalisierungswelle auf weggespielt.

Nur 3 Mio Arbeitslose (ha, ha). plus Kurzzeitkranke Arbeitslose, Aufstocker und Seminarteilnehmer ("Fortbildung") und die Seminarleiter haben Kurzzeitverträge. Danach müssen sie selbst in einen Kurs - evtl. ihrer früheren Kollegen - begeben.

Aber was soll es, künftig sollen auch Psychiater ärztlichen Notdienst leisten. TOLL

Herz1952

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