
Bad Homburg (kma). „Die Riester-Rente war gut gemeint....Leider ist sie grottenschlecht gemacht.“ Klaus Müller, Chef des Bundesverbandes Verbraucherzentralen (vzbv) lässt im Interview mit der Südwestpresse kein gutes Haar an der Riester-Rente. Zu teuer, von schlechter Qualität und viel zu bürokratisch, lautet das Urteil von Deutschlands oberstem Verbraucherschützer. Es gebe allerdings auch immer noch Produkte – wie den auf Aktien basierenden Riester-Fondssparplan – die sich wegen der Zulagen und Steuervorteile für den bestimmte Sparer lohnen könnten.
Müller plädiert für ein Altersvorsorgesystem nach schwedischem Vorbild, wie es auch die hessische Landesregierung mit ihrer Deutschland-Rente in die Diskussion gebracht hat: „Ein Standardprodukt, das nicht von kommerziellen Gewinninteressen und hohen Gebühren geprägt ist“, sei aus seiner Sicht der richtige Weg. Er begrüßt die Idee einiger Träger der gesetzlichen Rentenversicherung, eigene Riester-Produkte anzubieten. „Das geht in die richtige Richtung.“
Garantie zulasten der Rendite
Dabei stellt er auch die Garantien in der privaten Altersvorsorge in Frage: Risiken und Rendite seien am Kapitalmarkt untrennbar verbunden. Die Renditen fielen wegen der Garantien oft geringer aus als ohne. „Private Altersvorsorge soll nicht den Banken und Versicherungen dienen, sondern den Menschen eine möglichst hohe Rendite bieten.“
Deshalb spricht er sich auch gegen das Provisionsmodell aus, nach dem Versicherungsberater arbeiten. Beratung brauche es weiterhin, aber die Anreize für die Berater müssten verändert werden. Wer auf Honorarbasis berät, verkaufe Kunden vielleicht eher das Produkt, das am besten für sie geeignet sei und nicht das, das die höchste Provision abwirft.
Weitere Informationen:
Das ausführliche Interview auf der Internetseite der Südwestpresse
Internetseite des Verbraucherzentrale Bundesverbandes