Rente / 15.02.2023

Bericht: Fast 200.000 Rentner weniger sind steuerpflichtig

Wegen der Erhöhung des Grund­frei­betrags müssen in diesem Jahr wohl weniger Seniorinnen und Senioren Steuern auf ihre Altersbezüge zahlen.

Frau mit Ordner und Taschenrechner. Bild: IMAGO / Panthermedia / Andrey Popov

Berlin (sth). Etwa 195.000 Rentnerinnen und Rentner werden in diesem Jahr einem Medienbericht zufolge keine Steuern mehr zahlen müssen. Das gehe aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Linken-Anfrage hervor, heißt es in dem Bericht. Grund dafür sei der höhere Grundfreibetrag, der jedem Steuerzahler zusteht. Er ist von 10.347 Euro im Jahr 2022 auf 10.908 Euro in diesem Jahr gestiegen. Allerdings kämen gleichzeitig 87.000 Rentnerinnen und Rentner neu als Steuerpflichtige hinzu, weil sie ab Juli 3,53 Prozent (West) beziehungsweise 4,25 Prozent (Ost) mehr Rente erhielten. Insgesamt würden so 2023 „rund 5,9 Millionen Menschen in der Kategorie Steuer­pflichtige mit Renten­einkünften verbleiben“, schreibt das Medienportal RND.

Der Antwort des Finanz­ministeriums ist dem Bericht zufolge zudem zu entnehmen, dass durch die 2023 anstehenden Veränderungen die aus der Besteuerung von Renten resultierenden Einnahmen des Staates von 45,8 Milliarden Euro im Jahr 2022 um 1,4 auf 44,4 Milliar­den Euro in diesem Jahr sinken würden. Die Bundesregierung hatte in ihrem Jahressteuergesetz 2022 angekündigt, dass die bisher ab dem Jahr 2040 vorgesehene volle Besteuerung von neuen Renten zeitlich gestreckt werden solle, um eine künftig drohende verfassungswidrige Doppelbesteuerung von Renten zu vermeiden. Ein erster Vorschlag für eine gesetzliche Neuregelung der Rentenbesteuerung liegt seit dem vergangenen Jahr vor.

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Autor

Stefan Thissen