Rente / 25.05.2023

Fast 21 Prozent der Minijobber zahlen Rentenbeiträge

Die Zahl der geringfügig Beschäftigten stieg laut Minijob-Zentrale im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Prozent.

Junge Kellnerin in einem Straßencafe kassiert Geld von weiblichem Gast. Bild: IMAGO / Westend61 / Oriol Castelló Arroyo

Bochum (sth). Der Anteil der Minijobber, der eigene Rentenbeiträge zahlt und sich damit einen Anspruch auf alle Leistungen der Rentenversicherung sichert, lag im Frühjahr dieses Jahres erneut über der 20-Prozent-Marke. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten ersten Quartalsbericht der Minijob-Zentrale für das Jahr 2023 hervor. Demnach waren Ende März dieses Jahres 1,34 Millionen der 6,47 Millionen geringfügig Beschäftigten im gewerblichen Bereich rentenversicherungspflichtig beschäftigt. Das entspricht einer Quote von 20,7 Prozent. Im vierten Quartal 2022 hatten 20,6 Prozent der in einem Unternehmen beschäftigten Minijobber eigene Rentenbeiträge entrichtet, im ersten Quartal des Jahres 2022 waren es 20,1 Prozent gewesen. 

Wer als Minijobber bei Bedarf und nach ausreichender Versicherungszeit Anspruch auf eine Reha-Leistung, auf eine Erwerbsminderungsrente oder auf die staatlichen Zulagen für eine Riester-Rente haben will, muss 3,6 Prozent seines Verdiensts an die Rentenversicherung abführen. Die übrigen 15 Prozent des derzeitigen Rentenbeitrags von 18,6 Prozent zahlt der Arbeitgeber. Die Zahl der rentenversicherungspflichtigen Minijobber sei gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal im Frühjahr 2023 „um 7,2 Prozent gestiegen“, erläutert die Minijob-Zentrale die aktuellen Daten. Im März 2022 hätten knapp 1,25 Millionen Beschäftigte mit einem Monatsverdienst von damals höchstens 450 Euro eigene Rentenbeiträge gezahlt. Zu Beginn des vierten Quartals 2022 ist das zulässige Gehalt von Minijobbern auf 520 Euro angehoben worden.

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Die meisten rentenversicherungspflichtigen Minijobber arbeiten in Berlin

Die größte Quote von rentenversicherungspflichtigen Minijobbenden arbeitet dem Quartalsbericht zufolge in Berlin. Dort zahlen 28 Prozent der 520 Euro-Beschäftigten eigene Rentenbeiträge. In den anderen Bundesländern ist dieser Anteil deutlich geringer – er bewegt sich zwischen 22,2 Prozent im Saarland und 17,8 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern.

Zum 31. März 2023 waren nach Angaben der Minijob-Zentrale insgesamt 6,73 Millionen Minijobberinnen und Minijobber gemeldet, davon rund 6,47 Millionen im gewerblichen Bereich und knapp 265.000 als Hilfen in Privathaushalten. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Minijobberzahl im gewerblichen Bereich „um 275.000 Personen angestiegen, liegt allerdings noch geringfügig unter den Werten vor der Corona-Pandemie“, so die Minijob-Zentrale. Die meisten Personen mit einem Minijob im gewerblichen Bereich arbeiteten demnach in Nordrhein-Westfalen (über 1,5 Millionen), Bayern (1,18 Millionen) und Baden-Württemberg (1,02 Millionen).

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Autor

Stefan Thissen