Offenbach (kjs). Ende 2015 lebten in Deutschland 82,2 Millionen Menschen, davon rund 66,0 Millionen in den alten und 16,2 Millionen in den neuen Bundesländern. Nach Nordrhein-Westfalen (17,6 Millionen) waren Bayern (12,8 Millionen) und Baden-Württemberg (10,7 Millionen) die Einwohnerstärksten Bundesländer. Das geht aus dem Statistischen Jahrbuch 2017 des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. In einer fünfteiligen Serie gehen wir auf verschiedene Fakten aus dem Jahrbuch näher ein.
Mehr Frauen als Männer
Der Anteil der Männer am Altersaufbau der Bevölkerung betrug 40,5 Millionen, während es 41,7 Millionen Frauen waren. In den Altersklassen über 60 Jahre besteht ein Frauenüberschuss, dagegen ist bei den jüngeren Altersklassen unter 55 Jahren ein Überschuss an Männern festzustellen.
Deutschland hat sich in 2011 erstmalig an einer EU-weiten Volkszählung, Zensus genannt, beteiligt. Bei der Bevölkerungsfortschreibung auf der Grundlage dieser Erhebung lebten rund 8,6 Millionen Ausländer in Deutschland, die meisten davon mit etwa 2,1 Millionen Personen in Nordrhein-Westfalen. Der Zensus soll alle zehn Jahre wiederholt werden.
Die meisten Personen mit Migrationshintergrund kamen in 2016 aus der Türkei (15 Prozent) und Polen (10 Prozent). Griechenland (2 Prozent) und Kroatien (2 Prozent) lagen am unteren Ende der Herkunftsländer. Eine Person laut Destatis-Definition einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt.
Mehr Sterbefälle als Geburten
Zuletzt gab es 1970 bei der Bevölkerungsentwicklung einen Überschuss der Geburten gegenüber den Gestorbenen (+ 0,9 je 1.000 Einwohner). In 2015 betrug dieses Verhältnis minus 2,3 Personen. Frauen bekamen ihr erstes Kind mit 29,6 Jahren. Statistisch gesehen brachte eine Frau 1,5 Kinder zur Welt. Die Lebenserwartung bei der Geburt betrug nach den Daten des Statistischen Jahrbuches zuletzt (2013/2015) 75 Jahre bei den Männern und 90 Jahre bei den Frauen. Vom Abwanderungssaldo zwischen den einzelnen Bundesländern war Nordrhein-Westfalen am stärksten betroffen, dagegen konnte Brandenburg den höchsten Zuwanderungssaldo verzeichnen.
Deutschland schrumpft
Aufschlussreich ist ferner die Bevölkerungsvorausberechnung. Diese liefert Erkenntnisse darüber, wie sich die Bevölkerungszahlen entwickeln würden, wenn die Annahmen zur künftigen Entwicklung der Geburtenhäufigkeit und der Lebenserwartung so eintreffen. Je nach Annahmen der Zuwanderungen gehen die Bevölkerungszahlen bis 2060 bei einer schwächeren Zuwanderung von 82,2 auf rund 67,5 Millionen zurück. Bei einer stärkeren Zuwanderung sind die Bevölkerungszahlen ebenfalls rückläufig. Sie liegen dann bei 76,5 Millionen Personen.
Weitere Informationen
- www.destatis.de
Internetseite des Statistischen Bundesamtes mit dem Jahrbuch 2017 zum Herunterladen