Finanzen / 30.08.2021

Bauland war 2020 so teuer wie noch nie

Die Preise für Baugrundstücke sind in den letzten Jahren massiv gestiegen. Wobei die Preise im Osten vergleichsweise niedrig sind.

Bauland war 2020 so teuer wie noch nie. – Steigende Stapel von Geldmünzen auf offener Erde mit gezeichnetem Hausumriss.

Wiesbaden (dpa). Bauland war im vergangenen Jahr in Deutschland so teuer wie noch nie. 199 Euro mussten Käufer im Schnitt pro Quadratmeter baureifes Land zahlen, wie das Statistische Bundesamt auf Grundlage der bundesweit gesammelten Kaufverträge berichtete. Zehn Jahre zuvor hatte der Durchschnittspreis noch bei 130 Euro gelegen und zu Beginn der Statistik im Jahr 1962 bei 7,58 Euro, allerdings nur bezogen auf das Gebiet der alten Bundesrepublik.

Im Osten oft noch günstig

Unter den Flächenländern waren 2020 die Durchschnittspreise im Süden der Republik am höchsten – mit 349 Euro in Bayern und 245 Euro in Baden-Württemberg. In den Stadtstaaten Hamburg (1.128 Euro) und Berlin (931 Euro) war es noch deutlich teurer. In Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern wurde hingegen nur ein Bruchteil dieser Beträge fällig: Hier lagen die Preise zwischen 46 und 63 Euro.

Wesentliche Faktoren sind zudem baurechtliche Vorschriften und die Größe der Gemeinde, in der das Grundstück liegt. In Gemeinden bis 2.000 Einwohnern wurden im Schnitt 71 Euro pro Quadratmeter gezahlt, während in den Großstädten über 500.000 Menschen mit 1.213 Euro der 17-fache Betrag fällig wurde. In Geschäftsgebieten war es zudem mit 242 Euro im Schnitt etwas teurer als in reinen Wohngebieten, die auf 234 Euro kamen.

IG Bauen-Agrar-Umwelt gegen steuerfreie Spekulationsgewinne

Die IG Bauen-Agrar-Umwelt verlangte politische Interventionen gegen Spekulationsgewinne im Immobilienmarkt. Die nächste Bundesregierung müsse den Umstand beenden, dass Gewinne aus Baulandgeschäften nach zehn Jahren steuerfrei bleiben, verlangte IG-BAU-Chef Robert Feiger.

Zudem müssten Geschäfte mit Riesen-Wohnungspaketen unterbunden werden, bei denen die Grunderwerbsteuer mit sogenannten Share-Deals umgangen wird. In diesem Fall erwirbt der Käufer keine Grundstücke, sondern Unternehmensanteile (Shares) einer Immobiliengesellschaft und muss in der Folge keine Grunderwerbssteuer zahlen.

Autor

 Deutsche Presseagentur