Rente / 25.04.2022

Deutschlands Rentensystem im internationalen Vergleich

Bundesarbeitsministerium: So hoch sind die Altersgrenze, die Rentenausgaben und die Erwerbsquote hierzulande und in anderen Staaten.

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Berlin/Bad Homburg (sth). Immer wieder wird das deutsche Alterssicherungssystem von verschiedenen Seiten mit den Rentensystemen anderer Länder verglichen – und landet dabei je nach Blickwinkel und Interesse der Urheber auf einem vorderen oder hinteren Rang. Das Bundesarbeitsministerium (BMAS) hat jetzt einen Vergleich veröffentlicht, in dem die Altersgrenzen, die Ausgaben für die Alterssicherung im Verhältnis zum Bundesinlandsprodukt (BIP), der Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter und die Regeln für die Rentenanpassung von zahlreichen Ländern einander gegenübergestellt wurden.

Um es vorwegzunehmen: Vorbilder oder Verlierer gehen aus dem Vergleich nicht hervor. Dafür sind die Alterssicherungssysteme sowohl innerhalb Europas als auch Kontinent-übergreifend zu unterschiedlich und haben zu vielfältige historische Hintergründe. Dennoch lässt sich sagen: In Deutschland haben die zahlreichen Reformen der vergangenen Jahrzehnte – zuletzt etwa die Einführung der Grundrente – dafür gesorgt, dass die Rentenversicherung als das wichtigste Alterssicherungssystem trotz der anstehenden demografischen Veränderungen auch im internationalen Vergleich relativ gut aufgestellt erscheint.

Ausgeblendet wird von dem Vergleich, welche Bedeutung die kapitalgedeckten Zusatzvorsorgesysteme für die einzelnen Länder haben. Zudem bleibt es abzuwarten, ob die Reformen der Vergangenheit auch für die Bewältigung der aktuellen und künftigen internationalen Krisenherde – derzeit etwa die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und den Klimawandel – ausreichend sind. 

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Autor

Stefan Thissen