Soziales / 10.02.2023

Fehler im Job: Warum ein „Entschuldigung“ das falsche Signal ist

Im Beruf tun sich viele schwer, Fehler einzugestehen. Ein Psychologe erklärt, wie es richtig geht.

Auseinandersetzung im Büro zwischen Chef und Mitarbeiterin an einem Schreibtisch. Bild: IMAGO / blickwinkel / imago stock&people

Köln (dpa/tmn). Wer bei der Arbeit einen Fehler gemacht hat, der sollte um Entschuldigung bitten – egal ob beim Chef oder den Kollegen. „Der Fokus liegt dabei auf dem 'Bitten', denn 'sich entschuldigen', das ist nicht möglich“, sagt Psychologe Matthias Richter von der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF).

Angst davor, inkompetent zu wirken, muss derjenige, der sich entschuldigt, nicht haben. „Fehler gehören zum Menschen. Wer um Entschuldigung bittet, der reicht seinem Gegenüber die Hand“, so der Experte. „Inkompetent ist eher, nicht auf ein solches Entschuldigungsgesuch einzugehen.“

Die Bitte um Entschuldigung sollte aber nicht als Formalie gesehen werden. So sei es wenig sinnvoll, im Affekt Schuld auf sich zu nehmen, die gar nicht besteht. „Erklären Sie Kollegen und/oder Chef lieber unmittelbar, dass Sie das Ergebnis der Situation bedauern“, rät Richter. „Und bitten Sie gleichzeitig um Bedenkzeit und eine Aussprache etwas später.“

In der Zwischenzeit kann der Arbeitnehmer nachdenken, seinen Anteil an der Situation einschätzen und später im Gespräch für seine Fehler glaubhaft einstehen.

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 Deutsche Presseagentur – Themendienst