
Bad Homburg (kjs). Der digitale Wandel führt in vielen Unternehmen zu flexiblen Arbeitszeitmodellen. Homeoffice und flexible Arbeitszeiten sind speziell durch die Digitalisierung möglich. Dafür ist allerdings das Vertrauen der Vorgesetzten unerlässlich. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt: Vertrauen fördert die Produktivität und kann ein wichtiger Wettbewerbsvorteil sein.
Weniger Kontrolle mehr Zufriedenheit
Die direkte Kontrolle über die Mitarbeiter wird bei diesen Arbeitszeitmodellen schwieriger. Doch wer seine Mitarbeiter weniger stark kontrolliert, kann die Zufriedenheit und Produktivität der Angestellten langfristig steigern, zeigt die IW-Studie.
Die Analysen in der Studie zeigen unter anderem, dass die direkte Kontrolle durch den Chef nur einen geringen Einfluss auf die Produktivität hat. Sie ist nur für 2 Prozent der Arbeitnehmer entscheidend dafür, wie schnell sie arbeiten.
Dagegen geben 35 Prozent der Arbeitnehmer an, ihr eigenes Arbeitstempo vor allem am Tempo der Kollegen zu orientieren. Für rund 26 Prozent sind Forderungen von Kunden der wichtigste Treiber.
Vertrauen zahlt sich aus
Setzt ein Unternehmen auf weniger Kontrollen, zeigt sich bei rund 60 Prozent der Arbeitnehmer eine große Zufriedenheit mit ihrer Arbeit. Bei Firmen mit strengen Kontrollen sind nur noch 45 Prozent der Arbeitnehmer mit ihrer Arbeit zufrieden, rund jeder Dritte klagt dann über Konflikte mit dem Vorgesetzten.
Unternehmen haben nach wie vor Angst, durch Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten die Kontrolle zu verlieren. Die Studie zeigt jedoch, dass es dafür keinen Grund gibt. Vielmehr wird deutlich, dass sich Vertrauen auszahlt.