Bad Homburg/Berlin (kjs/BMG). Die gesetzlichen Krankenkassen haben im 1. Quartal 2018 einen Überschuss von rund 416 Millionen Euro erzielt. Damit setzt sich die positive Finanzentwicklung des Jahres 2017 mit einem Überschuss von 3,5 Milliarden Euro fort. Die Finanzreserven der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist zum Ende März 2018 auf rund 19,9 Milliarden Euro gestiegen. Im Durchschnitt entspricht dies mehr als einer Monatsausgabe und damit mehr als dem Vierfachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve.
Finanzentwicklung im 1. Quartal
2018 Den Einnahmen in Höhe von rund 60,1 Milliarden Euro standen im 1. Quartal 2018 Ausgaben von rund 59,7 Milliarden Euro gegenüber. Damit sind die Einnahmen der Krankenkassen um 3,3 Prozent gestiegen. Bei einer differenzierten Betrachtung nach Krankenkassenarten ergibt sich bei den Überschüssen im 1. Quartal 2018 folgendes Bild:
Kassen | Überschuss |
---|---|
AOKs | 197 Millionen Euro |
Ersatzkassen | 122 Millionen Euro |
Bundesknappschaft | 53 Millionen Euro |
Betriebskrankenkassen | 29 Millionen Euro |
Innungskrankenkassen | 18 Millionen Euro |
Lediglich die Landwirtschaftlichen Krankenkassen hatten ein Defizit von 3 Millionen Euro zu verzeichnen.
Ergebnis des Gesundheitsfonds
Der Gesundheitsfonds verzeichnete im 1. Quartal 2018 einen Ausgabenüberhang von rund 2,5 Milliarden Euro. Das ist eine bekannte Entwicklung zum Jahresbeginn, da erst zur Jahresmitte wieder stärkere Einnahmen über die Rentenanpassungen und das Urlaubsgeld sowie zum Jahresende über das Weihnachtsgeld dem Gesundheitsfonds zufließen. Am Stichtag 15.1.2018 verfügte der Gesundheitsfonds über eine Liquiditätsreserve von rund 9,1 Milliarden Euro.
Moderate Ausgabenzuwächse
Bei den gesetzlichen Krankenkassen gab es im 1. Quartal 2018 einen Ausgabenzuwachs von 3,5 Prozent (2017: plus 3,9 Prozent). Bei der Interpretation dieser Daten ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Ausgaben in vielen Leistungsbereichen von Schätzungen geprägt sind, da Abrechnungsdaten häufig noch nicht vorliegen. Im Einzelnen sind in wichtigen Ausgabenbereichen folgende Kostensteigerungen festzustellen:
Ausgabenbereich | Kostensteigerung |
---|---|
Krankenhausbehandlung | 2,1% |
Arzneimittelausgaben | 3,9% |
Ärztliche Behandlung | 2,9% |
Zahnärztliche Behandlung | 2,9% |
Zahnersatz | 2,2% |
Heilmittel | 8,8% |
Hilfsmittel | 5,5% |