Gesundheit / 28.04.2020

Mehr Praxisärzte – aber weiter große regionale Unterschiede

Die Zahl der niedergelassenen Ärzte ist zwar gewachsen, aber nicht überall. Zudem arbeiten viele Ärzte zunehmend in Teilzeit.

Älterer Patient im Gespräch mit seinem Hausarzt. Bild: IMAGO / Jochen Tack

Berlin (dpa). Die Zahl der Praxisärzte in Deutschland ist weiter gestiegen – beim Versorgungsangebot für die Patienten gibt es aber immer noch große Unterschiede je nach Region. Am dichtesten ist das Netz in Heidelberg mit 396,6 Ärzten und Psychotherapeuten je 100.000 Einwohner. Am wenigsten niedergelassene Mediziner in diesem Verhältnis gibt es mit 80,6 im Landkreis Coburg in Bayern. Das geht aus Daten des Bundesarztregisters mit Stand Ende vergangenen Jahres hervor.

Dichte der niedergelassenen Ärzte ist (fast) überall gestiegen

Das Arztnetz ist demnach in fast allen Bundesländern im Vergleich zu 2018 dichter geworden. Am meisten Ärzte und Psychotherapeuten pro 100.000 Einwohner haben weiterhin die Stadtstaaten Bremen (301,1) Hamburg (292,9) und Berlin (283,7). Am wenigsten niedergelassene Mediziner in diesem Verhältnis gibt es in Brandenburg (188,3), der Kassenärzte-Region Westfalen-Lippe in Nordrhein-Westfalen (194,0) und Rheinland-Pfalz (195,8).

Teilzeit nimmt zu: Mehr Ärzte, aber nicht mehr Kapazität

Bundesweit waren zum Stichtag 31. Dezember 2019 rund 149.700 Ärzte und 28.000 Psychotherapeuten mit einer Zulassung für die Versorgung gesetzlich versicherter Patienten tätig. Das war insgesamt ein Plus von 1,4 Prozent im Vergleich zu Ende 2018. Weil Ärzte zusehends Teilzeit arbeiten oder Angestellte statt Praxisinhaber sein wollen, bedeutet dies laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) aber nur einen Zuwachs der Kapazitäten von 0,2 Prozent. KBV-Chef Andreas Gassen sagte der dpa: „Die Arztzeit ist und bleibt knapp.“

Zur Gesundheitsversorgung in den jeweiligen Regionen tragen die Praxen der Kassenärzte nicht alleine bei – dazu kommen Ärzte in Krankenhäusern sowie etwa auch Physiotherapeuten, Logopäden und andere Heilberufler. Zudem nutzen Patienten aus eher dünn besiedelten Umlandregionen oft Praxen in angrenzenden Ballungsräumen.

Autor

 Deutsche Presseagentur