
Berlin (sth). Psychische Erkrankungen bleiben der Hauptgrund für die Bewilligung einer gesetzlichen Erwerbsminderungsrente (EM-Rente). Das geht aus jetzt veröffentlichten Analysen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) für das vergangene Jahr hervor. Demnach entfielen 2022 rund 64.600 der knapp 164.000 erstmals gezahlten EM-Renten auf den Bereich "Psychosomatik und -therapie". Das entspricht einem Anteil von 39,4 Prozent. Weitere bedeutende Ursachen für die Zahlung einer EM-Rente waren den Angaben zufolge "Hämatologie und Onkologie" (Krebserkrankungen - 23.500 Fälle), "Neurologie" (nervliche Erkrankungen - 20.500) und "Orthopädie" (Muskel-Skelett-Erkrankungen - 18.500).
Besonders stark machten sich psychische Erkrankungen als Erwerbsminderungsgrund laut der DRV-Statistik bei Frauen bemerkbar. Fast 40.600 der 85.700 neuen EM-Renten (47,4 Prozent) wurden weiblichen Versicherten wegen einer Diagnose in den Bereichen "Psychosomatik und -therapie" gezahlt. Dagegen bekamen "nur" 24.000 von insgesamt 78.000 neuen männlichen EM-Rentnern (30,7 Prozent) eine EM-Rente wegen einer psychischen Erkrankung zuerkannt.
Die Höhe einer EM-Rente hängt den DRV-Angaben auch vom jeweiligen Krankheitsbild ab. Die höchsten Renten bekamen Erwerbsgeminderte mit der Diagnose "Hämatologie und Onkologie" ausgezahlt (durchschnittlich 1.034 Euro), die niedrigsten Versicherte, die an einer Abhängigkeitserkrankung leiden (777 Euro). Auf das Geschlecht bezogen waren neue EM-Renten für Männer im Schnitt knapp 75 Euro höher als Renten für Frauen. Dies dürfte vor allem an den in vielen Berufsfeldern weiterhin höheren Verdiensten für Männer liegen.
- Deutsche Rentenversicherung: Erwerbsminderungsrenten im Zeitablauf 2022
- IAQ: Erläuterte Infografiken zur Entwicklung von Erwerbsminderungsrenten