Finanzen / 14.02.2022

Rekordzahlung 2022: Wie Anleger von Dividenden profitieren können

Unternehmen im Dax und MDax schütten mehr als 55 Milliarden Euro an Aktionäre aus. Auch Fondsanleger können sich freuen.

Rekordzahlung 2022: Wie Anleger von Dividenden profitieren können. – Aktiencharts mit Münzen.

München (). Die größten an der Börse notierten Unternehmen in Deutschland schütten in diesem Jahr an ihre Aktionäre Gewinne wie noch nie aus. Die Fondsgesellschaft der Sparkassen, Deka, erwartet 2022 zum Start der Dividendensaison „eine Rekordausschüttung von rund 55,3 Milliarden Euro“. Im Vorjahr waren es noch 39,7 Milliarden Euro.

Nach Angaben der Deka werden 66 Unternehmen, die im Deutschen Aktienindex (Dax) oder im MDax, dem Index für kleinere Nebenwerte, enthalten sind, in diesem Jahr ihre Dividende erhöhen. Lediglich bei drei Konzernen wird die Ausschüttung niedriger ausfallen als 2021. Von den Dividenden profitieren auch Sparerinnen und Sparer, die in Dividendenfonds Geld anlegen, zum Beispiel auch für die zusätzliche Altersvorsorge.

Wenig Risiko, wenig Dividende?

Vielen Anlegern ist es zu riskant, Aktien einzelner Unternehmen zu kaufen, die regelmäßig gute Dividenden zahlen. Wer nicht selbst aussieben will, kann aber einen Dividenden-Fonds mit einem bereits zusammengestellten Aktienkorb kaufen. Solche Fonds gibt es als aktiv gemanagte oder passive, an der Börse gehandelte Exchanged Traded Funds (ETFs), die einen Index mit dividendenstarken Aktien nachbilden. Die sogenannten thesaurierenden Fonds legen dabei die Dividende direkt wieder an und nutzen dadurch den Zinseszinseffekt, von dem vor allem langfristig orientierte Anleger profitieren. Auf die einbehaltenen Gewinne werden dann im Idealfall erneut Dividenden fällig. Ausschüttende Fonds dagegen zahlen die Dividende regelmäßig aus.

Solche Fonds sind in Deutschland in Zeiten von Niedrig- und Negativzinsen seit Jahren sehr beliebt. Darin enthalten sind vor allem Unternehmen, deren Geschäftsmodell als stabil gilt, wie etwa Immobilienfirmen, Versicherungen, Stromversorger oder Nahrungsmittelkonzerne. Diese Unternehmen aus der „Old Economy“ zahlen oft seit Jahrzehnten regelmäßig Dividenden. Allerdings fehlen in Dividendenfonds häufig Zukunfts- beziehungsweise Technologiewerte, die meist gar keine Dividende ausschütten. So können die Kurse von Dividendenfonds zwar weniger stark schwanken, in der Vergangenheit waren die Renditen jedoch oft etwas schlechter als die von ganz normalen Weltindizes wie etwa dem MSCI World, in dem die Aktien von etwa 1600 Unternehmen aus 23 Industrieländern enthalten sind.

Anlageexperten warnen auch davor, Dividenden mit einer regelmäßigen Zinszahlung zu vergleichen. Denn hat das Unternehmen keinen Erfolg, kann die Zahlung der Dividende auch ausfallen. Anleger sollten deshalb Dividendenfonds nicht mehr als 10 bis 20 Prozent ihres Wertpapier-Portfolios einräumen.

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Autor

Thomas Öchsner