Finanzen / 09.04.2018

Riester auch für Selbstständige?

GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg von Fürstenwerth fordert eine Vereinfachung der Riester-Rente – Am Vertriebssystem will er aber festhalten

Bad Homburg (kma). Die Riester-Rente soll einfacher werden und allen Erwerbstätigen zugänglich sein, auch Selbstständigen. Das fordert Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der Geschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). In einer Kolumne auf der GDV-Website fordert er eine „deutliche, mutige Vereinfachung“ der Riester-Rente. Der Anspruch, mit der Riester-Rente einen „breiten, wettbewerbsintensiven Markt zu schaffen“, habe zu „großer Komplexität und Unübersichtlichkeit“ geführt.

Unübersichtlich sei auch, welcher Personenkreis förderberechtigt sei, also überhaupt einen Anspruch auf die staatlichen Zulagen hat. Um das zu vereinfachen, schlägt Fürstenwerth vor, alle Erwerbstätigen zu fördern, auch Selbstständige. Diese sind derzeit aus der Riester-Förderung ausgeschlossen.

Am provisionsgetriebenen Vertriebssystem mit Versicherungsmaklern und Beratern, das vor allem von Verbraucherschützern immer wieder als intransparent und teuer kritisiert wird und das auch zur Unübersichtlichkeit beträgt, hält er indes fest. Eine größere Verbreitung der Riester-Rente ist aus seiner Sicht ohne Vertrieb nicht möglich. Alternative: Die Riester-Rente wird obligatorisch für sämtliche Arbeitnehmer wie die Betriebsrente und wer nicht riestern will, muss per Opt-Out widersprechen. Kritiker der Riester-Rente argumentieren seit Jahren, dass nicht die Sparer, sondern die Versicherungswirtschaft am meisten von der Riester-Rente profitiert.

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Autor

Katja Mathes