
Berlin (dpa). Migranten und Ostdeutsche haben nach einer neuen Studie häufiger schlechter bezahlte Jobs als Westdeutsche. Das geht aus den Daten einer Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Zudem sehen Ostdeutsche sich und Migranten – darunter speziell Muslime – als "Bürger zweiter Klasse" und nicht anerkannt von der deutschen Gesellschaft. Für die Studie wurden über 7.200 Menschen in West- und Ostdeutschland in Telefoninterviews befragt. Die Zahl der befragten Muslime war nicht repräsentativ.
Analyse ist erster Teil der Reihe Ost-Migrantische Analogien
Westdeutsche werfen laut Untersuchung dagegen beiden Gruppen vor, sich zum Opfer zu stilisieren und nicht im heutigen Deutschland angekommen zu sein. "Westdeutsche erkennen die Lage der Ostdeutschen nicht vergleichbar an: sie ignorieren damit die Wunden der Wiedervereinigung", heißt es in der Studie mit dem Titel "Konkurrenz um Anerkennung".
Die Forscher des Zentrums kommen zu dem Schluss, dass sowohl die Bevölkerungsgruppe mit Migrationshintergrund als auch Ostdeutsche neben strukturellen Nachteilen wie geringerem Lohnniveau oder höherer Arbeitslosigkeit von "sozialer, kultureller und identifikativer Abwertung" betroffen seien. Die Analyse ist der erste Teil der Reihe Ost-Migrantische Analogien.