Rente / 25.06.2021

Renten dürften im kommenden Jahr wieder steigen

DRV-Bundesvorstandsvorsitzende Piel: Steigen die Löhne 2021 wie erwartet, wird es 2022 voraussichtlich ein Plus bei der Rente geben.

Bild zum Beitrag "Renten dürften im kommenden Jahr wieder steigen". Das Bild zeigt Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied für Sozialpolitik.

Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied und Bundesvorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung

Berlin (dpa/sth). Nach der Renten-Nullrunde in diesem Jahr können sich die Rentnerinnen und Rentner im kommenden Jahr voraussichtlich wieder auf steigende Bezüge einstellen. „Steigen die Löhne in diesem Jahr wie erwartet, wird es im nächsten Jahr voraussichtlich wieder eine positive Rentenanpassung geben”, sagte die Bundesvorstandsvorsitzende der Rentenversicherung, Anja Piel, am Donnerstag bei der Sommer-Bundesvertreterversammlung. Genaueres wisse man derzeit aber noch nicht. „Die Höhe steht erst im Frühjahr 2022 fest”, sagte Piel.

Aufgrund des Corona-Einbruchs stagnieren die Renten in diesem Jahr im Westen. In den neuen Bundesländern steigen die Renten zum 1. Juli um 0,7 Prozent. Die Einnahmen der Rentenversicherung aus Beiträgen stiegen im vergangenen Jahr um 0,9 Prozent. Nach den aktuellen Schätzungen dürften sich die Pflichtbeiträge im Jahr 2021 um 1,9 Prozent erhöhen. Diese Entwicklung weise auf eine langsame Normalisierung hin, so Piel. Nach den aktuellen Vorausberechnungen bleibe der Beitragssatz mindestens noch 2022 konstant. „2023 könnte eine kleine Anhebung auf 18,7 Prozent erforderlich sein”, so Piel. Im Oktober 2020 war für 2023 noch ein Beitragssatz von 19,3 Prozent prognostiziert worden.

Zulässiger Höchstbeitrag wird bis 2025 wohl nicht erreicht

Der laut Gesetz zulässige maximale Beitragssatz zur Rentenversicherung von 20 Prozent wird nach Angaben Piels bis 2025 aus heutiger Sicht nicht erreicht. Auch beim Rentenniveau werde die Haltelinie von 48 Prozent bis 2025 eingehalten. Im laufenden Jahr betrage das Rentenniveau 49,4 Prozent. Durch einen statistischen Effekt werde das Rentenniveau dabei ab dem 1. Juli 2021 rechnerisch um rund einen Prozentpunkt höher ausgewiesen.

Rentenversicherungspräsidentin Gundula Roßbach nannte es wichtig, die Rentendiskussion ruhig und sachlich zu führen. Sie warnte davor, immer wieder negative Prognosen zur Rentenversicherung herauszugeben, wenn bei den Menschen nicht deutlich wird, dass sie auf spekulativen Annahmen basieren. Viele negative Langfristvoraussagen zur Rente in der Vergangenheit hätten sich nicht bewahrheitet. Die umlagefinanzierte Rentenversicherung habe sich gerade auch in schwierigen Zeiten bewährt, zuletzt in der Finanzkrise und während der Corona-Pandemie.

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 Deutsche Presseagentur