
Berlin (bd). Die Zahl an staatlich geförderten Riester-Verträgen ist im dritten Quartal 2022 weiter gesunken. Der Bestand liegt damit erstmals seit 2012 unter 16 Millionen. Das geht aus der neuen Statistik des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zuvor.
Demnach existierten zwischen Juli und September noch 15,942 Millionen Verträge, 110.000 weniger als im Quartal zuvor. 2017 gab es noch über 16,6 Millionen Verträge. Seitdem sind die Zahlen rückläufig. Zudem werden längst nicht alle Verträge weiter bespart. Der Anteil der ruhenden Verträge wird vom Ministerium auf gut ein Fünftel bis knapp ein Viertel geschätzt.
Verluste gibt es bei allen Vertragsvarianten, am stärksten bei den Versicherungen.
Bestand an Riester-Verträgen in Q3/2022nach Vertragsform
Vertragsform | Bestand in Mio. | Vergleich zu Q2/2022 (gerundet) |
Versicherungen | 10,538 | -66.000 |
Banksparverträge | 0,528 | -8.000 |
Fondsverträge | 3,209 | -15.000 |
Wohn-Riester | 1,667 | -21.000 |
Die neue Bundesregierung will die staatlich geförderte Altersvorsorge reformieren. Dazu hat sie kürzlich eine Fokusgruppe eingesetzt. Diese soll bis Sommer 2023 zum einen die Möglichkeit eines öffentlich verantworteten Fonds prüfen, der Altersvorsorgenden ein nicht verpflichtendes, kostengünstiges und effektives Angebot zur privaten Altersvorsorge unterbreitet. Zum anderen soll die Fokusgruppe die Möglichkeit einer gesetzlichen Anerkennung privater Produkte prüfen, die eine höhere Rendite erzielen, als auf Basis bisheriger Riester-Verträge möglich ist. Darauf hatten sich SPD, Grüne und FDP im Koalitionsvertrag verständigt.